142 Umweltschützer im vergangenen Jahr getötet
Mindestens 142 Umweltschützer sind 2024 weltweit ermordet worden - das geht aus einer Bilanz der Nichtregierungsorganisation Global Witness hervor. Am schlimmsten ist die Situation in Lateinamerika.
Seit 2021 erfasst die Nichtregierungsorganisation Global Witness den Tod von Umweltschützern weltweit - 2.253 wurden seither getötet. Im vergangenen Jahr sank die Zahl zwar gegenüber 2023 um etwa 28 Prozent. Doch es kamen immer noch mindestens 142 Umweltschützer ums Leben, vier weitere gelten als vermisst.
Global Witness geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Opfer deutlich höher ist, da viele Fälle nicht angezeigt werden, wie Mitglieder der Gruppe bei der Vorstellung ihres Jahresberichts für 2024 erklärten.
Die meisten Gewaltopfer waren demnach Indigene oder Kleinbauern. Vor allem Aktivisten, die sich gegen Bergbau, Forst- und Landwirtschaft sowie Wilderei und Energieprojekte einsetzen, gerieten ins Visier. Hinter den Angriffen stecken laut Global Witness oft Kriminelle, aber auch staatliche Sicherheitskräfte. Die meisten Morde bleiben ungesühnt.
Kolumbien ist das gefährlichste Land
Besonders Süd- und Mittelamerika ist für Umweltschützer gefährlich - 82 Prozent aller Morde des vergangenen Jahres wurden dort registriert.
Das gefährlichste Land war erneut Kolumbien mit 48 Todesopfern. Laut Global Witness sind dort kriminelle Organisationen, Rebellen und Paramilitärs in Drogenhandel, illegalen Bergbau und Schutzgelderpressung verwickelt. In Teilen des Landes könne der Staat sein Gewaltmonopol nicht durchsetzen.
Auf Platz zwei der gefährlichsten Länder für Umweltschützer folgt Guatemala mit 20 Todesfällen - dort hat sich die Zahl im vergangenen Jahr verfünffacht. Gerechnet auf die Einwohnerzahl weist das mittelamerikanische Land die höchste Zahl tödlicher Angriffe auf Umweltschützer auf. "Die Gewalt hat mit einem Entwicklungsmodell zu tun, dass auf der Ausbeutung von Bodenschätzen fußt", sagte Neydi Juracán vom Kleinbauernverband Comité Campesino del Altiplano.
Auf den weiteren Plätzen der gefährlichsten südamerikanischen Länder folgen Mexiko mit 18 Morden und Brasilien mit zwölf.
Appell an Regierungen und Firmen
Global Witness rief die Regierungen der betroffenen Länder auf, die Sicherheit von Umweltschützern zu gewährleisten, Angriffe auf Aktivisten konsequent zu verfolgen und die Täter vor Gericht zu bringen. Firmen sollten ihrerseits die Rechte von Indigenen, Kleinbauern und Umweltschützern achten und sicherstellen, dass es am Rande ihrer Lieferketten zu keinen Menschenrechtsverletzungen kommt.
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