Nach dem prunkvollen Staatsbankett auf Schloss Windsor verabschiedet sich US-Präsident Trump heute von König Charles III. und trifft Premier Starmer. Auf dem Programm: Wirtschaft und Außenpolitik.

Eine 50 Meter lange Tafel, festlich gedeckt und mit großen Blumen-Bouquets geschmückt: 139 Kerzen zierten den Tisch in der St-George's-Halle, an dem Mitglieder der Königsfamilie, Politiker und Unternehmer Platz genommen hatten. Neben König Charles III. saßen US-Präsident Donald Trump und US-Außenminister Marco Rubio. Der Abend stand ganz im Zeichen der britisch-amerikanischen Freundschaft mit festlicher Kleidung und Hymnen.

"Fragen über Fragen zu Investitionen", Annette Dittert, ARD London, zum Trump-Besuch in Großbritannien

tagesschau24, 18.09.2025 11:00 Uhr

König Charles III. betonte die Gemeinsamkeiten der beiden Länder, die gemeinsame Geschichte, Kultur, demokratische Tradition und sagte: "Unsere Länder arbeiten zusammen für die so wichtigen diplomatischen Fortschritte, was auch Ihr Ansatz ist, Lösungen zu finden für einige der hartnäckigsten Konflikte, um Frieden zu schaffen."

An dieser kurzen Passage lässt sich gut erläutern, wie Diplomatie funktionieren kann: Es sind anerkennende Worte für den US-Präsidenten, der sich selbst dafür lobt, zahlreiche Konflikte beendet zu haben. Und es ist gleichzeitig die Bürde, diesem Anspruch auch weiterhin gerecht zu werden, zum Beispiel im Nahen Osten und in der Ukraine.

Treffen mit Starmer

Diese Themen dürften heute auf der Agenda stehen, wenn Trump den britischen Premier trifft. Keir Starmer wird seinen Besucher aus den USA daran erinnern, wie wichtig der Beitrag der USA ist, um einen Frieden in der Ukraine erreichen zu können. Ohne die USA werden die Europäer sich kaum gegen den russischen Präsidenten und Russland behaupten können.

Das Staatsbankett machte aber auch deutlich, welches andere Thema so dringlich auf der Tagesordnung steht. Mit an der festlichen Tafel im Schloss Windsor saßen die Top-Manager großer Tech-Konzerne wie Nvidia und OpenAI. Mehrere Konzerne haben gerade Investitionen in Höhe von 36 Milliarden Euro angekündigt.

In einem Interview mit der BBC hatte Nvidia-Chef Jensen Huang verkündet, Großbritannien werde eine "Supermacht" bei der Künstlichen Intelligenz werden.

Macht sich Großbritannien abhängig von den USA?

Das ist eine wunderbare Verheißung für Starmer, der dringend das Wachstum im Vereinigten Königreich stärken will. Doch so einfach sei es nicht, sagt Andrew Rawnsley von der Zeitung The Observer: "Geht Großbritannien hier zu leichtfertig einen Deal ein? Stellen wir sicher, dass die Unternehmen die Regeln hier einhalten? Das ist kein eindeutiger Gewinn für die Regierung. Ich hoffe, dass es ein Gewinn ist, aber es gibt eben auch Nachteile."

Es geht um Super-Rechner, Datenzentren, eine Kooperation zur Anwendung von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen und die gegenseitige Anerkennung von technischen Standards für Nuklearreaktoren einer neuen Generation. Diese sollen die Energie liefern, die die Datenzentren brauchen.

Und über allem schwebt die Frage: Macht sich das Vereinigte Königreich möglicherweise zu abhängig von den US-Riesen? Eine andere Befürchtung der Experten: Die USA könnten einen wichtigen Verbündeten suchen, um gegen die Regulierung anzugehen, die die Europäische Union umsetzen möchte.

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