Nur wenige Tage vor dem EU-Gipfel sind in Dänemark erneut Drohnen gesichtet worden. Wer dahinter steckt, ist weiter unbekannt. Das Land hat nun die Sicherheitsmaßnahmen erhöht, Deutschland hat dafür eine Fregatte geschickt.

In der Nacht von Freitag auf Samstag und auch in der darauffolgenden Nacht waren wieder Drohnen unterwegs. Sie wurden in der Nähe von dänischen Militäreinrichtungen gesichtet. Wie viele es waren, wo genau sie entdeckt wurden - dazu gibt es keine Angaben.

Woher die Drohnen kommen, wer sie steuert - auch das ist nicht bekannt. Nur eins scheint sicher zu sein, sagt der Sicherheitsexperte Jacob Kaarsbo im Dänischen Rundfunk: Dahinter stecke ein Plan.

"Es handelt sich um eine Kampagne, mit der wir konfrontiert sind. Es sind keine isolierten Vorgänge. Stattdessen scheint es von langer Hand geplant zu sein. Vermutlich hört es erst auf, wenn wir dem ganzen ein Ende setzen und das müssen wir auch können." 

 

Dänemark erteilt Flugverbot

Bislang ist nicht bekannt, dass eine oder mehrere Drohnen sichergestellt werden konnte. Die dänische Regierung kündigte am Sonntag an: Ab heute und bis einschließlich Freitag gilt ein Flugverbot im ganzen Land für zivile Drohnen und für Modellflugzeuge.

"Es gibt im Moment eine besondere sicherheitspolitische Situation. Der dänische Luftraum ist seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr so verletzt worden, wie wir es in der vergangenen Woche gesehen haben", begründet Transportminister Thomas Danielsen die Entscheidung. "Gleichzeitig sind wir Gastgeber eines großen EU-Gipfeltreffens mit allen Staats- und Regierungschefs, und deshalb führen wir von Montag bis Freitag ein Drohnenverbot für zivile Flüge ein."

 

EU-Treffen in Dänemark

Mitte der Woche werden die EU-Staats- und Regierungschefinnen und -chefs in Kopenhagen erwartet. Deutschland hat Dänemark Hilfe durch die Bundeswehr bei der Abwehr illegaler Drohnenflüge angeboten - wie genau diese Hilfe aussieht, ist unklar.

Die deutsche Fregatte "Hamburg" ist in Kopenhagen angekommen. Sie ist Teil der NATO-Aktion Baltic Sentry in der Ostsee - um die Ostflanke des Bündnisses zu stärken. Während des informellen EU-Gipfels soll die Fregatte zur verstärkten Luftraumüberwachung beitragen, teilte das dänische Verteidigungsministerium mit.

Schweden will bei Abwehr unterstützen

Auch Schweden will bei der Drohnenabwehr unterstützen. Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen erwartet, dass noch weitere Länder Hilfe anbieten werden, sagte er dem Sender TV2.

"Dass wir mehr Ausrüstung erhalten, trägt auch dazu bei, dass wir uns sicherer fühlen können. Aber wie ich schon viele Male in der vergangenen Woche gesagt habe: Es ist nicht so, dass ich heute sagen könnte, dass jetzt alles gelöst ist", so Poulsen.

Man sei weiterhin durch die Drohnen herausgefordert. Die Aktivität der Drohnen entwickelten sich sehr schnell und neue Technologien kämen hinzu. "Das bedeutet, dass wir ständig daran arbeiten müssen, besser darin zu werden, die Drohnenaktivität zu bekämpfen."

 

Frederiksen: Hybride Angriffe

Mit Radartechnologie soll der Flughafen in Kopenhagen gesichert werden. Er war Anfang vergangener Woche zeitweise wegen illegaler Drohnenflüge gesperrt worden. Zuletzt waren die Drohnen vor allem in der Nähe militärischer Einrichtungen gesichtet worden.

Dänemarks Regierungschefin Mette Fredriksen sprach von einem hybriden Angriff auf das Land - ausgeführt von einem professionellen Akteur. Wer genau dahinterstecken könnte - dazu äußert sich die dänische Regierung nicht.

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