Viel Lob für Trump und Appelle an die Hamas
Der deutsche Außenminister sieht im Friedensplan eine "einmalige Chance", auch in anderen Staaten werden die Pläne des US-Präsidenten für ein Ende des Gaza-Kriegs positiv aufgenommen. Nun solle auch die Hamas den Weg zum Frieden freimachen.
Bundesaußenminister Johann Wadephul hat den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen als "einmalige Chance" für ein Ende des Krieges bezeichnet. Der Plan biete "Hoffnung für Hunderttausende, die in Gaza leiden", hieß es in einer Erklärung Wadephuls. "Diese Chance darf nicht vertan werden." Die Hamas müsse sie ergreifen. "Alle, die auf Hamas Einfluss nehmen können, fordere ich dringend auf, dies jetzt zu tun."
Wadephul dankte zudem Trump für "sein großes Engagement für ein Ende des Krieges". Dass Trump die Leitung eines "Friedensrats" übernehmen wolle, welcher gemäß dem Plan eine zukünftige Expertenregierung im Gazastreifen überwachen und beaufsichtigen soll, zeige die "Ernsthaftigkeit" des US-Präsidenten, erklärte der Bundesaußenminister.
"Letzten entscheidenden Schritt tun"
Die Bundesregierung stehe bereit, den Plan konkret zu unterstützen, betonte Wadephul. "Mit unseren amerikanischen, arabischen und europäischen Partnern eint uns ein gemeinsames Ziel: Die dauerhafte Sicherheit des jüdischen Staates Israel und eine politische Perspektive für die Palästinenserinnen und Palästinenser."
Alle Beteiligten müssten nun "den Mut aufbringen, den letzten entscheidenden Schritt zu tun." Wadephul kündigte zudem eine Reise in die Region am kommenden Wochenende an, um die Friedensbemühungen zu unterstützen.
Macron und Starmer danken Trump
Auch aus anderen europäischen Ländern kam Zustimmung für den Friedensplan. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron dankte Trump für seine Initiative. "Die Hamas hat keine andere Wahl, als sofort alle Geiseln freizulassen und diesem Plan zu folgen", betonte er auf X. Von Israel erwarte er, dass es sich auf dieser Grundlage entschlossen engagiere.
Der britische Premierminister Keir Starmer begrüßte die Initiative ebenfalls. "Die neue US-Initiative für eine Beendigung des Krieges in Gaza ist sehr willkommen, und ich bin Präsident Trump für seine Führungsrolle dankbar", teilte der Premier mit.
"Wir unterstützen nachdrücklich seine Bemühungen, die Kämpfe zu beenden, die Geiseln freizulassen und die Bereitstellung dringender humanitärer Hilfe für die Menschen in Gaza sicherzustellen", sagte Starmer. Dies habe oberste Priorität. Großbritannien rufe alle Seiten dazu auf, mit der US-Regierung zusammenzuarbeiten, um diese Vereinbarung abzuschließen und umzusetzen. "Die Hamas sollte nun dem Plan zustimmen und das Leid beenden, indem sie ihre Waffen niederlegt und alle verbleibenden Geiseln freilässt", forderte der Premier.
UN bieten Unterstützung an
EU-Ratspräsident António Costa zeigte sich "ermutigt" durch die "positive Reaktion" des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Auf X rief er alle Parteien dazu auf, "diesen Moment zu nutzen, um dem Frieden eine echte Chance zu geben". Die Situation im Gazastreifen sei "unerträglich". Die Kämpfe müssten beendet werden "und alle Geiseln müssen sofort freigelassen werden."
Auch die Vereinten Nationen betonten ihre Unterstützung für die Bemühungen. "Die Vereinten Nationen stehen zur Unterstützung bereit, inklusive der Bereitstellung von humanitärer Hilfe", sagte ein UN-Sprecher.
Lob auch von muslimischen Ländern
Ägypten, Jordanien, Saudi-Arabien, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Türkei, Indonesien und Pakistan bekräftigten in einer gemeinsamen Erklärung ihre Bereitschaft, "positiv und konstruktiv mit den Vereinigten Staaten und den Parteien zusammenzuarbeiten, um das Abkommen abzuschließen und dessen Umsetzung sicherzustellen".
Autonomiebehörde zeigt sich reformwillig
Die Palästinensische Autonomiebehörde erklärte, sie begrüße die "aufrichtigen und entschlossenen Bemühungen" von Trump "zur Beendigung des Krieges in Gaza". Ein umfassendes Abkommen zur Beendigung des Gaza-Kriegs werde auch den Weg zu einer Zweistaatenlösung ebnen, teilte die PA laut einem Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa mit.
Die PA, die Teile des Westjordanlandes verwaltet, bekräftigte laut dem Wafa-Bericht zudem ihren Reformwillen. Dazu zählten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen. Zudem wolle die Behörde Gesetze abschaffen, die Zahlungen an die Familien von Gefangenen und Getöteten vorsehen.
Ob die Hamas dem Plan ebenfalls zustimmt, ist noch unklar. Ein Hamas-Vertreter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Verhandlungsteam der Hamas habe den Vermittlern gesagt, dass sie den Friedensplan "in gutem Glauben" prüfen würden und dann eine Antwort geben werden. Der katarische Ministerpräsident und der ägyptische Geheimdienstchef hätten der Hamas den 20-Punkte-Plan vorgestellt.
Geiselfamilien fordern Druck auf Hamas
Breite Unterstützung erhält der Plan aus Israel. Oppositionspolitiker Benny Gantz erklärte auf X, der Plan sei eine Gelegenheit, die Geiseln zu befreien und die Sicherheit Israels zu gewährleisten. Auch Oppositionsführer Jair Lapid äußerte sich positiv.
Das israelische Forum der Geisel-Familien begrüßte den Friedensplan als "historisch". Er werde Israel "Heilung bringen, den Krieg beenden und eine neue Zukunft für den Nahen Osten" ermöglichen, erklärte das Angehörigen-Forum. Die Welt müsse nun "maximalen Druck ausüben, um sicherzustellen, dass die Hamas diese historische Chance auf Frieden nutzt".
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke