50 kleine Boote waren Anfang September mit Hilfsgütern von Barcelona in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Laut Aktivisten soll das israelische Militär nun erste Boote abgefangen haben. Die schwedische Aktivistin Thunberg soll in Sicherheit sein.

Die israelische Kriegsmarine hat nach Darstellung von beteiligten Aktivisten damit begonnen, die propalästinensische Gaza-Flottille in internationalen Gewässern zu stoppen. Soldaten hätten am Abend erste Schiffe geentert, schrieben die Aktivisten auf Instagram. 

Ein Aktivist berichtete in einem Video auf X, er befinde sich auf einem von mehr als 40 privaten Booten etwa 70 bis 80 Seemeilen vom Gazastreifen entfernt. Die israelische Marine habe die Besatzungen aufgefordert, die Motoren abzustellen und auf weitere Anweisungen zu warten. Er sprach von zehn bis zwölf israelischen Schiffen. 

Die französische Politikerin Marie Mesmeur und die französisch-palästinensische Europaabgeordnete Rima Hassan, beide von der Linksaußen-Partei LFI, berichteten ebenfalls, dass ihre Boote abgefangen worden seien.

Israel spricht von Provokation

Das israelische Außenministerium teilte auf X mit, die israelische Kriegsmarine habe die Flottille aufgefordert, ihren Kurs zu ändern. Ihre Hilfslieferungen könnten sie in Häfen außerhalb des Gazastreifens an Land bringen, sie würden in das palästinensische Küstengebiet weitertransportiert. Die Besatzungen seien informiert worden, dass sie sich einer aktiven Kampfzone näherten. 

"Die Flottille hat (das Angebot) abgelehnt, weil sie nicht an Hilfeleistung interessiert ist, sondern an Provokation", hieß es in der Stellungnahme des Außenministeriums weiter. Live übertragene Bilder von Kameras an Bord einiger Boote zeigten Aktivisten in Schwimmwesten, die offenbar auf ein Entern ihrer Boote durch israelische Marinesoldaten warteten.

Thunberg offenbar in Sicherheit

Die sogenannte Global Sumud Flotilla besteht aus etwa 50 kleinen Booten, die insgesamt etwa 500 Menschen an Bord haben, darunter die schwedische Aktivistin Greta Thunberg, ein Enkel von Nelson Mandela, Mandla Mandela, und europäische Abgeordnete. Sie transportieren eine symbolische Menge humanitärer Hilfsgüter für Palästinenserinnen und Palästinenser, darunter Lebensmittel und Medikamente.

In einem Beitrag auf der Plattform X heißt es weiter,Thunberg und ihre Freunde seien "sicher und gesund". Dort ist auch ein Video zu sehen, das Thunberg und mehrere maskierte und bewaffnete israelische Militärangehörige zu zeigen scheint.

Seeblockade dauert bereist 18 Jahre

Die Flotte war am 1. September von Barcelona in Richtung Gazastreifen aufgebrochen. Sie sollte die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen, die schon lange vor dem Gaza-Krieg begann und bereits 18 Jahre dauert.

Unabhängig vom Krieg im Gazastreifen riegelt Israel das Palästinensergebiet vom Meer aus strikt ab. Die Sicherheitsmaßnahme war 2007 nach der Machtübernahme der islamistischen Hamas eingeführt worden und wird offiziell auch von Ägypten mitgetragen, das im Süden an den Küstenstreifen grenzt. Sie dient dazu, Waffenlieferungen an die Hamas zu unterbinden.

Versuche bereits im Sommer gescheitert

Italien und Spanien hatten angesichts der Gefahr einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit Israel eine Marineeskorte für die Flotte entsandt. Beide Länder forderten die Aktivisten am Mittwoch auf anzuhalten, bevor sie die israelische Sperrzone rund 280 Kilometer vor der Küste des Gazastreifens erreichten.

Israel hatte zuvor erklärt, dass es ein Anlegen der Boote im Gazastreifen nicht erlauben werde. Bereits im Juni und Juli hatte Israel zwei Versuche von Aktivisten unterbunden, Hilfsgüter auf dem Seeweg in den Gazastreifen zu bringen. Die israelische Armee stoppte die beteiligten Schiffe, nahm die Besatzungen fest und verwies sie des Landes.

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