"Das ist das Beste, auf das wir hoffen können"
Können sich die Hamas-Geiseln und ihre Angehörigen zum Jahrestag des Terrorangriffs neue Hoffnungen auf eine Freilassung machen? Die Verhandlungen über den Trump-Plan wecken Zuversicht - doch die Offensive in Gaza-Stadt löst neue Sorgen aus.
Liran Berman öffnet die Tür zu dem Haus seines entführten Bruders Gali. Im Kibbuz Kfar Aza scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Das kleine Appartement ist rußgeschwärzt. Die Möbel liegen am Boden, alles ist verwüstet. Auch hier, überall Einschusslöcher an den Wänden. Es ist nicht viel, was Liran Berman über das Schicksal seiner beiden Brüder weiß:
Bodenoffensive löst neue Ängste aus
Immer wieder ist während des Gespräches das Bombardement im Gazastreifen zu hören. Die israelische Armee hat eine Bodenoffensive in Gaza-Stadt gestartet. Bei jeder Detonation muss Liran an seine beiden jüngeren Brüder denken, und die Geräusche der Bomben lösen neue Angst um ihr Leben aus.
Selbst hier, im Kibbuz, könne man noch die Vibrationen spüren, die die Bombardements auslösen. Und dann könne er sich ausmalen, wie es dort sei.

Gali und Ziv Berman wurden von Hamas-Terroristen aus dem Kibbuz Kfar Aza verschleppt. Inzwischen sollen sie an unterschiedlichen Orten gefangen gehalten werden.
Neue Hoffnung durch Trump-Plan
Seit wenigen Tagen schöpft Liran neue Hoffnung. US-Präsident Donald Trump hat einen 20-Punkte-Plan präsentiert, der den Krieg beenden und alle Geiseln nach Hause holen soll. Liran fühlt, dass es vielleicht die letzte Chance für seine beiden Brüder ist.
Erwartungen an Deutschland
Beide Geiseln, Ziv und Gali Berman, haben auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Daher hofft Liran Berman, dass sich nun auch die Bundesregierung für ihre Bürger stark macht und ihren Einfluss vor allem in der arabischen Welt geltend macht - zum Beispiel gegenüber Katar, dem Iran und der Türkei. Noch seien sieben Menschen, die einen deutschen Pass haben, als Geiseln in Gaza.
Es ist ein Moment der Hoffnung, den Liran Berman erlebt. Doch er hatte solche Momente schon oft in den vergangenen zwei Jahren. Auch deshalb zwingt er sich dazu, nicht euphorisch zu werden, nüchtern zu bleiben.

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