Trump schmeisst Krypto-Party in seinem Golfclub
Wer zwei Millionen Dollar für ein virtuelles Abbild von Donald Trump bezahlt hat, kann schon mal den Smoking bereitlegen: Heute Abend empfängt der amerikanische Präsident 220 Grossinvestoren zu einer Krypto-Party in seinem Golfclub in Washington. Die meisten von ihnen bleiben anonym.
Auf der Gästeliste steht, wer bis am Montag die meisten Trump-Coins gesammelt hatte. Seinen Geschäftssinn hat der einstige Immobilienmogul offenkundig nicht verloren. Das Problem dabei: US-Präsidenten ist es während ihrer Amtszeit verboten, in die eigene Tasche zu wirtschaften.
Kapital aus dem Präsidentenamt zu schlagen, hat nicht nur ein Geschmäckle. «Keine von Trumps Aktivitäten halten Compliance-Experten für derart korrupt wie seine Krypto-Deals», sagt SRF-Wirtschaftsredaktorin Charlotte Jacquemart. «Noch nie in der Geschichte der USA hat ein Präsident so offensichtlich die Ethikauflagen verletzt», kritisierte der demokratische Senator Stephen Lynch.

Das Dinner, an dem weder Journalisten noch Kameras zugelassen sind, wirft auch eine andere Frage auf: Wer sind die Leute, die sich im Schatten der Anonymität Zugang zum Präsidenten verschaffen?
Lohnenswerte Nähe zum Präsidenten
Wie SRF-Korrespondent Andrea Christen berichtet, können durch diesen undurchsichtigen Kanal auch Ausländer zum Präsidenten vordringen. Sie dürfen keine Wahlkampfspenden machen und bleiben damit aussen vor, wenn der Präsident seine Unterstützer um sich schart.
«Für einen chinesisch-stämmigen Kryptomilliardär scheint sich das bereits auszuzahlen», sagt Christen. Gegen ihn gab es eine Betrugsklage. Diese wurde aber von der zuständigen US-Behörde gestoppt, nachdem er in Trumps Krypto-Pojekte investiert hatte.
Die Chance auf eine Teilnahme an der Krypto-Party hatte theoretisch jeder. Eingeladen wurden aber nur die spendabelsten Investoren. «Die meisten Gäste sind nur mit dem Spitznamen ihres Krypto-Portemonnaies bekannt», sagt Jacquemart. «Eine Blockchain-Analyse zeigt, dass sich vor allem reiche Asiaten einen Tisch gesichert haben.» Der Höchstbietende hat 4.5 Millionen Dollar hingelegt, um heute Abend dabei zu sein. Bekannt ist nur sein Kürzel «SUN».
Echte Dollar in Trumps Sparschwein
Klar ist: An der Spendengala wird eine Armada von Krypto-Unternehmern dabei sein. Sie erhoffen sich durch ihre Investitionen in den Trump-Coin politischen Rückenwind für das eigene Geschäft. Insbesondere, weil der US-Senat derzeit über Regulierungen für die Kryptobranche berät.

Der Trump-Coin hat nur Wert, solange es auch Käufer dafür gibt. «Trumps Firmen profitieren aber jedes Mal davon, wenn Coins gehandelt werden», erklärt Jacquemart. «Und damit sie gehandelt werden, pusht Trump solche Events wie heute Abend.»
Der Bieterwettbewerb um die Teilnahme an der Krypto-Party sorgte denn auch dafür, dass der Trump-Coin wie wild gehandelt wurde. Viele der Gewinner haben ihre virtuellen Münzen bereits wieder verkauft. «Aber auch daran verdient Trump mit», schliesst die SRF-Redaktorin. «Solange er dafür sorgt, dass etwas läuft, fallen im Hintergrund echte Dollar ins Sparschwein.»
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