Berichte über Tote bei Angriff auf Verteilzentrum
Israel soll erneut einen Angriff in der Nähe eines Verteilzentrums für Hilfsgüter unternommen haben - mit vielen Toten und Verletzten. Die dort aktive Stiftung dementiert das, ebenso wie die israelische Armee.
Im südlichen Gazastreifen sind durch israelische Schüsse in der Nähe eines Verteilzentrums für Hilfsgüter laut palästinensischen Angaben mindestens 30 Menschen getötet worden. Das berichten Medien unter Berufung auf die von der radikalislamistischen Hamas unterstützte palästinensische Zivilschutzbehörde. Zudem sollen Dutzende Menschen verletzt worden sein.
Der Sprecher der Behörde, Mahmud Bassal, sagte der Nachrichtenagentur AFP, es habe Schüsse gegeben "aus israelischen Fahrzeugen auf Tausende Menschen, die auf dem Weg in das US-Hilfszentrum im Westen von Rafah" gewesen seien.
"Von Drohnen und Panzern aus geschossen"
"Es gab viele Menschen, das war Chaos, Schreie und Gedränge", erzählte Abdallah Barbach, der zu dem Verteilzentrum gekommen war. "Die Armee hat von Drohnen und Panzern aus geschossen", fügte er im Gespräch mit AFP hinzu.
Auch das Hamas-Medienbüro hatte von einem israelischen Angriff in einer Pufferzone in Rafah im Süden des Gazastreifens berichtet, wo eine Stiftung Hilfsgüter verteilt habe. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Stiftung dementiert Angriff
Die seit kurzem dort aktive private Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) dementierte wiederum den Angriff. "Unsere Hilfe wurde heute ohne Zwischenfall verteilt", hieß es in einer Mitteilung. Seit Beginn des Einsatzes vor sechs Tagen seien insgesamt mehr als 4,7 Millionen Mahlzeiten unter die Menschen gebracht worden. "Uns sind Gerüchte bekannt, die aktiv von der Hamas verbreitet werden und angebliche Todesfälle und Verletzungen am heutigen Tag betreffen", hieß es weiter. "Diese sind unwahr und frei erfunden." Die Stiftung steht allerdings in der Kritik.
Die israelische Armee teilte ebenfalls mit, sie habe "derzeit keine Kenntnis von Verletzungen durch Feuer der israelischen Armee innerhalb des Verteilzentrums für humanitäre Hilfe". Der Vorfall werde weiterhin untersucht. Israel ermöglicht der Stiftung die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen, um auf diese Weise Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen (UN) und anderer internationaler Initiativen zu umgehen.
Die Vereinten Nationen kritisieren das jedoch und werfen Israel vor, humanitäre Hilfe als Waffe einzusetzen. Israel hatte nach fast drei Monaten Blockade wieder Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung in begrenztem Umfang erlaubt.
Israel will nach eigenen Angaben mit Hilfe des neuen Systems verhindern, dass die radikalislamische Hamas humanitäre Hilfe für sich abzweigt. Stattdessen will sie die Hilfsgüter direkt an die Menschen in Gaza übergeben. Die UN sagen jedoch, Israel habe keine Beweise für eine Kontrolle der Hilfsgüter durch die Hamas vorgelegt. Augenzeugen im Gazastreifen bestätigten wiederum in der Vergangenheit mehrfach, Hamas-Terroristen hätten Hilfslieferungen gekapert.
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