US-Präsident Trump gibt Konkurrenten gerne verunglimpfende Spitznamen. Nun hat es ihn selbst erwischt: TACO-Man wird er genannt. Was steckt dahinter?

Zur Melodie von "Macho Man", einem Lieblings-Song von Donald Trump, sieht man in einem Spott-Video den US-Präsidenten im quietschgelben Hühnchen-Kostüm tanzen. TACO: Das steht für "Trump always chickens out", zu Deutsch etwa "Trump zieht immer den Schwanz ein".

Das griffige Etikett hat Trump einem Kolumnisten der Financial Times, Robert Armstrong, zu verdanken. Gemeint ist, dass der streitlustige Präsident immer erst wortgewaltig droht, und dann doch nicht ernst macht: Wie bei den Schutzzöllen fast täglich zu erleben.

"T-A-C-O" statt "Y-M-C-A"?

An der Wall Street war "TACO-Man" schnell gebräuchlich - ein Spiegel dafür, dass die Wertpapier-Händler Trumps Tageslaunen zu ignorieren beginnen. Und weil die Karikatur von Trump als aufgescheuchtem Hühnchen gar so köstlich ist, können Comedians wie Jimmy Kimmel gar nicht genug davon bekommen. Das könne "Y-M-C-A" ersetzen, die Village People-Hymne, die bei jedem Trump-Auftritt erschallt: Künftig dann als "T-A-C-O".

Fast schon Realsatire war dann die Szene aus dem Weißen Haus, in der eine Reporterin Trump um eine Reaktion auf das TACO-Label bittet. Erst tut Trump so, als hätte er den Begriff noch nie gehört. "Chicken out", den Schwanz eingezogen: Das habe er noch nie gehört, behauptet Trump. Und fährt aus der Haut: Er sei dabei, ein totes Land wiederzubeleben, und verdiene keine gemeinen Fragen wie diese.

KI-generierte Trump-Bilder bei Social Media

"Das gefällt ihm gar nicht", so der Comedian genüsslich, "doch auf Social Media wird man geradezu bombardiert mit KI-generierten Trump-Hühnchen". Wie es sich denn anfühle, diesmal auf der anderen Seite des Spottnamen-Spielchens zu stehen?

So komisch es ist, Trump mit seinen eigenen Waffen geschlagen zu sehen: Die TACO-Jokes haben einen ernsten Kern, wie Alyssa Farah Griffin weiß, die eine Zeit lang in Trumps Presseteam gearbeitet hat. Er wird das hassen, sagt sie auf CNN. Man habe ja seine erste Reaktion miterlebt. Dass die Wall-Street-Händler Trumps Tricksereien so offen beim Spottnamen nennen, das sei ein dickes Ding.

Trump - selber Meister darin, andere zu schwächen, indem er sie lächerlich macht - ahnt die TACO-Gefahr: Wenn seine Zoll-Drohungen nicht mehr Angst und Schrecken verbreiten, sondern Schenkelklopfen auslösen, dann hat er ein ernstes Problem.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke