Der mutmaßliche Mörder einer Abgeordneten und deren Ehemann in Minnesota wollte in der Tatnacht laut Behörden noch weitere Angriffe verüben. In einem Fall war das Opfer nicht zu Hause.

Der Mann, der verdächtigt wird, eine demokratische Politikerin und ihren Ehemann erschossen zu haben, hat in der Tatnacht die Häuser von insgesamt vier Politikern im US-Bundesstaat Minnesota aufgesucht. Er tat dies in der Absicht, sie umzubringen, teilte der zuständige US-Staatsanwalt Joseph Thompson bei einer Pressekonferenz mit. 

Der inzwischen gefasste 57 Jahre alte Mann begab sich demnach in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) zuerst zum Haus des demokratischen Senators aus dem Parlament des Bundesstaates, John Hoffman. Er gab sich als Polizist aus, doch der Senator und seine Ehefrau Yvette erkannten den Angaben zufolge, dass er kein Polizist war.

Der Tatverdächtige habe daraufhin verkündet, dass dies ein Raubüberfall sei und sei in die Wohnung der beiden eingedrungen. Er habe dabei mehrfach auf den Senator und seine Frau geschossen, die dabei schwer verletzt wurden.

Todesstrafe für Tatverdächtigen möglich

Danach floh der Tatverdächtige und stoppte noch an den Häusern von zwei weiteren Politikern. Eines der Häuser war den Angaben zufolge jedoch verlassen, an dem anderen traf kurz darauf die Polizei ein, die durch den Angriff auf Senator Hoffman alarmiert worden war.

Der mutmaßliche Täter fuhr deshalb weiter zum Haus der demokratischen Abgeordneten Melissa Hortman und ihrem Ehemann. Ihm wird vorgeworfen, die beiden erschossen zu haben. 

Der 57-Jährige wurde nun auch auf Bundesebene wegen Mordes und Stalking angeklagt. Sollte er verurteilt werden, könnte ihm lebenslange Haft oder sogar die Todesstrafe drohen, führte Thompson aus. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man zwar noch nicht sagen, ob man eine Todesstrafe anstreben werde.

Angriffe sorgfältig geplant

Dies sei aber eine der Optionen, die bei den Anklagepunkten zur Verfügung stünden, so Thompson. Der Tatverdächtige hat seine Angriffe demnach sorgfältig geplant und unter anderem auch die Wohnungen seiner Opfer überwacht. 

US-Justizministerin Pam Bondi sprach in einer Mitteilung von "schrecklichen, gezielten Morden" an Hortman und ihrem Mann und verurteilte auch die Schüsse auf Hoffman und dessen Frau. Diese schrecklichen Gewalttaten würden nicht unbeantwortet bleiben. Das Justizministerium werde dem Tatverdächtigen mit der vollen Härte des Rechtsstaats begegnen.

Evangelikaler Christ und Abtreibungsgegner

Bei den ins Visier genommenen Opfern handelte es sich um Mitglieder der Demokratischen Partei. Die Angriffe gelten als politisch motiviert. Der 57-jährige Tatverdächtige ist der Nachrichtenagentur AP zufolge evangelikaler Christ und hatte sich in der Vergangenheit gegen Abtreibungen ausgesprochen.

2004 war er in Oklahoma als Republikaner registriert, bevor er nach Minnesota zog, wo Wähler keine Parteizugehörigkeit angeben. AP-Informationen zufolge predigte er als evangelikaler Pastor im Kongo und gründete nach eigenen Angaben einen privaten Sicherheitsdienst, mit dem er im Nahen Osten und in Afrika tätig war.

Der Tatverdächtige ist verheiratet und hat fünf Kinder. Mit seiner Frau kaufte er 2023 eine Autostunde außerhalb von Minneapolis für mehr als eine halbe Million Dollar ein Haus mit 350 Quadratmetern auf einem großen Grundstück. Zuletzt lebte er aber AP zufolge zumindest zeitweise nicht mehr mit seiner Frau zusammen. Demnach gibt es auch Anzeichen dafür, dass er vor der Tat finanzielle Probleme hatte.

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