Ecuador liefert Bandenchef "Fito" an die USA aus
Er gilt als einer der berüchtigsten Bandenbosse Ecuadors. Vergangenes Jahr brach er aus dem Gefängnis aus. Doch schon Ende Juni war seine Flucht zu Ende. Nun wurde "Fito" an die USA ausgeliefert.
Ecuador hat den Anführer der mächtigen kriminellen Bande Los Choneros an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Der 45-jährige José Adolfo Macías Villamar "Fito" wurde aus der Haftanstalt La Rocca überstellt. Er soll am Montag vor einem Gericht in Brooklyn erscheinen.
Er werde "auf nicht schuldig" plädieren, sagte sein Anwalt Alexei Schacht. Anschließend werde er in einem noch zu bestimmenden Gefängnis untergebracht.
Ende Juni gefasst
Seit 2020 stand er an der Spitze der Los Choneros, einer Bande, die bereits in den 1990er-Jahren gegründet wurde. Vergangenes Jahr brach er aus einem Gefängnis in Guayaquil aus. Nach seiner Flucht eskalierte die Bandengewalt in Ecuador. Staatschef Daniel Noboa verhängte landesweit einen mehrmonatigen Notstand.
Die Banden schlugen zurück und zündeten Autobomben, entführten Polizisten und ermordeten mehrere Menschen. Für Aufsehen sorgte zudem der Überfall auf ein Fernsehstudio: Schwerbewaffnete maskierte Männer stürmten Anfang Januar während einer Live-Sendung ein Studio des staatlichen Fernsehsenders TC in Guayaquil. Sie nahmen dabei kurzzeitig mehrere Journalisten und andere Mitarbeiter als Geiseln. Ende Juni wurde "Fito" wieder gefasst.
Bande soll mit mexikanischen Kartellen zusammengearbeitet haben
Die US-Staatsanwaltschaft hatte bereits zuvor in New York Anklage gegen ihn wegen Drogen- und Waffendelikten erhoben. In der Anklageschrift heißt es: Die Bande habe unter anderem mit mexikanischen Drogenkartellen zusammengearbeitet, um große Mengen Kokain in die USA zu schmuggeln. Zudem sei sie in den Waffenschmuggel aus den Vereinigten Staaten nach Ecuador verwickelt und gewaltsam gegen Strafverfolgungsbehörden, Politiker, Anwälte und Zivilisten vorgegangen, die sich ihr in den Weg stellten.
Der Auslieferungsbeschluss wurde gefasst, nachdem die Vereinigten Staaten ein Dokument an Ecuador übermittelt hatten, in dem sie Garantien für die Wahrung der Rechte des Angeklagten zusicherten. Macías Villamar ist nach Angaben der ecuadorianischen Gefängnisbehörden der erste Ecuadorianer, der direkt von Ecuador an die Vereinigten Staaten ausgeliefert wurde. Zwei weitere ecuadorianische Drogenhändler waren zuvor bereits an die USA überstellt worden - jedoch aus Kolumbien, wo sie festgenommen worden waren.
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