Deutschland sitzt sich krank: Kaum einer lebt rundum gesund
Die Menschen in Deutschland verbringen immer mehr Zeit im Sitzen. Das ist das Ergebnis des Reports der Deutschen Krankenversicherung (DKV). Demnach sitzen die Deutschen werktags im Schnitt mehr als zehn Stunden – ein neuer Rekord. Damit stieg der Wert in den vergangen zehn Jahren um knapp zwei Stunden.
Besonders alarmierend ist laut dem Bericht: Mehr als ein Drittel der Bevölkerung hat dadurch ein erhöhtes Sterberisiko. Dieser Trend müsse dringend gestoppt werden, forderte bei der Vorstellung des Reports am Montag Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. "Wir brauchen einen gesellschaftlichen Wandel, der vom Sitzen wegführt und einen Alltag ermöglicht, in dem Bewegung erlaubt, unterstützt und sogar belohnt wird."
Sachsen Schlusslicht, Thüringen und Sachsen-Anhalt überdurchschnittlich
Auch insgesamt fällt die Gesundheitsbilanz ernüchternd aus. So leben dem Bericht zufolge lediglich zwei Prozent der deutschen Bevölkerung rundum gesund. Problematisch zeige sich hierbei vor allem der Umgang mit Stress, der Ernährung sowie der Muskelaktivität.
Im Ländervergleich schneidet Sachsen besonders schlecht ab: Dort erfüllt laut Erhebung keine einzige befragte Person alle Gesundheitskriterien. Gleiches gilt für Brandenburg, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Deutlich besser steht Thüringen da. Mit 2,7 Prozent rundum gesunden Menschen belegt es bundesweit Platz drei, dicht gefolgt von Sachsen-Anhalt auf Rang fünf (2,4 Prozent).
"Ein gesunder Lebensstil muss frühzeitig vermittelt und intensiv gefördert werden, bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen – und das über alle Bevölkerungsgruppen hinweg", sagte die Vorstandsvorsitzende der DKV Deutsche Krankenversicherung AG, Frauke Fiegl. Ausgewogene Ernährung, mehr Bewegung und weniger Bildschirmzeit seien eine Grundvoraussetzung für ein gesundes Leben.
Digitale Gesundheitskompetenz: Bildung und Alter entscheidend
Mit Blick auf die digitale Gesundheitskompetenz der Deutschen zeigt sich zudem eine deutliche Bildungslücke. So sind dem Report zufolge lediglich 35 Prozent der Befragten in der Lage, digitale Gesundheitsinformationen sicher zu bewerten. Dabei steigt die Fähigkeit mit sinkendem Alter und höherem Bildungsabschluss.
Daher sei es entscheidend, digitale Gesundheitskompetenzen sowie Prävention gezielt zu fördern, sagte Fiegl. "Gleichzeitig müssen potenzielle Hürden in diesen beiden Bereichen konsequent abgebaut werden. Nur so kann jeder einzelne das volle Potenzial für ein gesundes Leben ausschöpfen."
MDR (mbe)
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