Wieder "Blitzermarathon": Hunderte Verstöße schon am ersten Tag
Beim aktuellen Blitzermarathon in Sachsen-Anhalt (4. bis 10. August) hat die Polizei schon am ersten Tag jede Menge Temposünder erwischt. Tausende Fahrzeuge wurden kontrolliert – viele davon waren zu schnell unterwegs. Landesweit wird rund um die Uhr geblitzt, vor allem auf Straßen mit erhöhtem Unfallrisiko. Die Geschwindigkeitskontrollen sind Teil einer europaweiten Aktionswoche.
Mehr als 400 Verstöße allein im Großraum Halle
Wie ernst die Polizei die Aktion nimmt, zeigt ein Beispiel aus Halle: Dort war es laut Polizeiinspektion kaum möglich, in dieser Woche kurzfristig dienstfrei zu bekommen – so viele Beamte sind im Einsatz. Allein am Montag hätten sie in Querfurt, Halle, Weißenfels, Steigra und auf der A38 bei Bad Lauchstädt das Tempo von mehr als 16.600 Autos gemessen. 406 Fahrerinnen und Fahrer seien zu schnell gewesen. Einer sei mit 162 km/h über die Bundestrasse 91 gerast. Erlaubt waren dort nur 100.
Auch die Polizeiinspektion Dessau-Roßlau meldete erste Ergebnisse: Auf der A9 bei Vockerode wurden 6.028 Fahrzeuge gemessen, 27 davon waren zu schnell – erlaubt war dort Tempo 80.

Zieschang: Verstärkte Kontrollen wirkungsvolles Mittel gegen Temposünder
Laut Landesinnenministerium wird vor allem auf unfallträchtigen Abschnitten und im Bereich von Schulen, Altenheimen und Kliniken geblitzt. Ministerin Tamara Zieschang (CDU) sagte, verstärkte Geschwindigkeitskontrollen seien ein wirkungsvolles Mittel, um gegen zu schnelles Fahren vorzugehen. Der Verkehr werde mit modernsten Mitteln überwacht.
Geschwindigkeit ist Hauptursache für tödliche Verkehrsunfälle
Laut Statistischem Bundesamt traf überhöhtes Tempo im vergangenen Jahr auf 30 Prozent der Unfälle mit Toten zu. Danach folgen bei den Ursachen: zu wenig Abstand oder Vorfahrt nicht beachtet. Beim vergangenen Blitzermarathon im April waren mehr als 3.500 Temposünder erwischt worden. Aus Sicht des ADAC sind solche Schwerpunktkontrollen sinnvoll, da allein durch die breite Berichterstattung für das Thema sensibilisiert wird. Die Gewerkschaft der Polizei hatte in der Vergangenheit hingegen angemerkt, dass zeitlich begrenzte Kontrollen nicht zwangsläufig das Fahrverhalten bei allen veränderten.
Verstärkte Geschwindigkeitskontrollen sind ein wirkungsvolles Mittel, um gegen zu schnelles Fahren vorzugehen und alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer für das Thema Verkehrssicherheit zu sensibilisieren.
Die Aktion ist Teil einer europaweiten Kontrollwoche. Sie läuft bis zum 10. August. Erneut beteiligen sich mehrere Bundesländer an der Aktion, darunter Sachsen. Thüringen beispielsweise setzt diesmal aus.
Welche Bußgelder drohen bei zu hoher Geschwindigkeit?
Bei Fahren mit zu hoher Geschwindigkeit drohen Verwarngelder, Bußgelder, Punkte im Fahreignungsregister oder sogar Fahrverbote. Wer während der Fahrt eine Blitzer-App nutzt und damit erwischt wird, erhält 75 Euro Bußgeld und einen Punkt. Ab acht Punkten wird die Fahrerlaubnis entzogen.
Innerorts: Bereits bei Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 10 km/h mit Pkw werden 30 Euro Verwarngeld fällig, ab 16 km/h beträgt das Bußgeld 70 Euro. Ab 21 km/h zu viel kommt zu 115 Euro Bußgeld bereits ein Punkt hinzu. Ab 26 km/h über der erlaubten Geschwindigkeit droht bereits 1 Monat Fahrverbot zusätzlich zu 180 Euro Bußgeld und einem Punkt, wenn in den vergangen 12 Monaten bereits so eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt worden war.
Außerorts: Bereits bei Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 10 km/h mit Pkw werden 20 Euro Verwarngeld fällig, ab 16 km/h beträgt das Bußgeld 60 Euro. Ab 21 km/h zu viel kommt zu 100 Euro Bußgeld bereits ein Punkt hinzu. Ab 26 km/h über der erlaubten Geschwindigkeit droht bereits 1 Monat Fahrverbot zusätzlich zu 150 Euro Bußgeld und einem Punkt, wenn in den vergangen 12 Monaten bereits so eine Geschwindigkeitsüberschreitung festgestellt worden war.

Eine Übersicht zu den Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitung finden Sie hier.
dpa, MDR (Michael Rosebrock, André Plaul, Lukas Mauri, Marcel Knop-Schieback, Marius Rudolph)
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