So laufen Hubschraubereinsätze der Luftwaffe ab: Flüge in Sachsen nur aus Holzdorf
Hubschrauber der Luftwaffe fliegen in Sachsen wegen der begrenzten Reichweite vom Stützpunkt Holzdorf bei Wittenberg in Sachsen-Anhalt aus. Das teilte ein Sprecher der Luftwaffe auf Anfrage von MDR SACHSEN mit. Wenige Male im Jahr gebe es auch Flüge von Hubschraubern anderer Teilstreitkräfte im Raum Sachsens. Das sei aber nicht die Regel. "Zusätzlich dazu gibt es Hubschrauberflüge anderer Blaulicht-Organisationen, allen voran ist hier die Polizei mit Standorten in Dresden und Berlin zu nennen", so der Sprecher weiter.

Übungsflüge als "Kerngeschäft"
In Holzdorf starten und landen nach Angaben der Luftwaffe täglich etwa 10 bis 15 Hubschrauber. Wie viele Flüge genau gemacht werden können, hängt unter anderem vom Wetter und der Jahreszeit ab. Sogenannte Übungsflüge bilden dabei das "Kerngeschäft". Dazu zählen laut Luftwaffe Schulung, Weiterbildung und Training im Tactical Combat Training Programms (TCTP) sowie Lufttransportaufträge. Die meisten finden in der unmittelbaren Region - also in Brandenburg und Sachsen-Anhalt - statt.
Die Hubschrauber fliegen für verschiedene Zwecke. Ein wichtiger Teil davon sei die Ausbildung der Piloten. Es gebe aber auch Trainingsflüge mit Aufgaben wie Materialtransporte. "Daraus ergeben sich Missionen mit einem Flug-Routing. Daraus wird dann der Flugauftrag erstellt, welcher zeitlich und örtlich festgelegt ist", so der Sprecher der Luftwaffe weiter.
Der Ende Juli nahe Grimma verunglückte Hubschrauber mit drei Toten gehörte laut Luftwaffe zum Hubschraubergeschwader 64. Die Besatzung aus zwei Soldaten und einer Soldatin war auf einem Übungsflug zur Weiterbildung als TCTP-Training. Bei einer Tiefflugübung über der Mulde war der Hubschrauber aus noch ungeklärter Ursache abgestürzt.

Bevölkerungsinformationen zu Tiefflügen nur über Bundeswehr
Aus Gesprächen von MDR-Reportern mit Bootsverleihern und Anwohnern des Grimmaer Ortsteils Bahren hatte sich ergeben, dass niemand von der Tiefflugübung über der Mulde nahe der Autobahnbrücke wusste. Wie Sachsens Ministerium für Infrastruktur und Landesentwicklung auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, werden militärische Tiefflüge nicht bei Landesluftfahrtbehörden oder anderen zivilen Behörden angemeldet. "Die Entscheidung über die Notwendigkeit und den Umfang militärischer Tiefflüge treffen ausschließlich die zuständigen Dienststellen der Bundeswehr." Auch für die Informationen an die Bevölkerung ist die Bundeswehr zuständig, so das Ministerium weiter.
MDR (sme)
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