Raumfahrttechnik aus Mitteldeutschland scheint unschlagbar zu sein. Es ist erst einen Monat her, dass die europäische Raumfahrtbehörde Esa einen Wettersatelliten mit Technik aus Thüringen in den Orbit geschickt hat – und jetzt soll der nächste Satellit mit mitteldeutschen Instrumenten in die Erdumlaufbahn gebracht werden.

Am 1. Juli 2025 war es der MTG-Wettersatellit, der Meteosat Third Generation – also die dritte Generation eines solchen Satelliten des Copernicus-Programms. In ihm befindet sich ein Sensor vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF, welcher in einem Instrument von Jena-Optronik verbaut wurde. Sein Ziel: Uns auf der Erde vor Schadstoffen zu warnen.

Der Wettersatelliten MetOP-SG A1 in einer Anlage von Airbus in FrankreichBildrechte: ESA - M. Pédoussaut

MetOp-SG: Das Wetter erkennen, noch bevor es zuschlägt

Der nächste Wetter- und Klimasatellit mit mitteldeutschem Know-how ist am 13. August um 02:37 Uhr unserer Zeit mit einer europäischen Ariane-6-Rakete erfolgreich ins All aufgebrochen. Er heißt MetOp-SG A1, die Kurzform von Meteorological Operational Satellite Second Generation – also ein meteorologischer Satellit der zweiten Generation.

Die erste Generation der MetOp-Satelliten hat laut Esa bereits dazu beigetragen, die Genauigkeit der europäischen Wettervorhersagen für Zeiträume von zwölf Stunden bis zehn Tagen zu verbessern. Die zweite Generation dieser Wetter- und Klimasatelliten soll diese Genauigkeit noch steigern.

MetOp-SG A1 ist der erste von insgesamt sechs Satelliten, die in eine polare Umlaufbahn befördert werden. Von dort aus umrunden sie die Erde vom Nord- bis zum Südpol 14-mal am Tag. Das Programm soll bis Mitte der 2040er-Jahre nicht nur kontinuierliche Daten zum täglichen Wettergeschehen bereitstellen, es soll auch Informationen zu den Klimaveränderungen von morgen liefern.

Illustration vom neuen europäischen Wettersatelliten MetOp-SG A1.Bildrechte: DLR

Die sechs Satelliten bestehen aus drei aufeinanderfolgenden Paaren, die aus jeweils einem A- und einem B-Satelliten gebildet werden. Die A-Satelliten verfügen über sechs Instrumente für atmosphärische Sondierung und Bildgebung, während bei den B-Satelliten jeweils fünf Instrumente für die Mikrowellen-Bildgebung und Radarbeobachtungen verbaut sind.

Jena-Optronik: Multispektral für Wolken, Wasser und Vegetation

Mit der zweiten Satellitengeneration der MetOp-Serie setzen die Esa und Eumetsat, die europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten, erneut auf das Wissen und die Erfahrung aus Thüringen. Zwei von insgesamt sechs verbauten Instrumenten des ersten Satelliten der A-Serie werden von Jena-Optronik bereitgestellt.

Eines davon ist das Instrument METimage: Das ist eine Multispektral-Kamera, die das Licht in seine einzelnen Farben und damit Wellenlängen aufteilt. Ihre Daten enthalten Bilder und Oberflächeninformationen, mit denen hochgenaue Messungen möglich sind – etwa von Wolken- und Eisbedeckungen, Wasserdampf, Vegetationen und sogar Bränden.

Eine Illustration des europäischen Wettersatelliten MetOP-SG A1Bildrechte: ESA/ATG medialab

Ganz andere Daten liefert dagegen das zweite Instrument aus Jena. Es handelt sich um ein fortschrittliches und bildgebendes NIR-Spektrometer für den Nah-Infrarot-Bereich, welches hochauflösende Abbildungen in sieben Spektralbändern liefert. Somit werden beispielsweise die nahen und kurzwelligen infraroten Bereiche, aber auch die ultravioletten und sichtbaren Bereiche abgedeckt.

Mit Infrarot auf der Jagd nach Gasen und Feinstaub

Das soll dabei helfen, die atmosphärische Zusammensetzung im Blick zu behalten und Spurengase wie Ozon, Stickstoffdioxid, Schwefeldioxid oder Kohlenmonoxid und Methan zu messen. Der UV-Index sowie die Feinstaubbelastung können mit dem Sentinel-5A-Instrument der Copernicus-Mission ebenfalls bestimmt werden.

Und obwohl die beiden Instrumente so unterschiedlich sind, sollen sie laut den Esa-Plänen dazu beitragen, dass Wetter in Europa noch besser zu erfassen und zukünftige Klimaszenarien vorherzusagen. Und das alles mit Power aus Mitteldeutschland.

Links/Studien

Die Missionsseite zum MetOp-SG-Programm

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