Caspar-David-Friedrich-Weg ist Deutschlands schönster Wanderweg
- Der Caspar-David-Friedrich-Weg in der Sächsischen Schweiz ist zu Deutschlands schönsten Wanderweg 2025 gewählt worden.
- Auf dem Wanderweg sind Orte zu erleben, die den Künstler Caspar David Friedrich zu seinen Werken inspiriert haben.
- Infotafeln entlang des Weges zeigen die Gemälde und Zeichnungen des Malers an ihren Entstehungsorten.
Der Caspar-David-Friedrich-Weg ist als "Deutschlands schönster Wanderweg" ausgezeichnet worden. Das teilte der Tourismusverband Sächsische Schweiz am Mittwoch mit. In einer Publikumsabstimmung der Fachzeitschrift "Wandermagazin" setzte sich der Rundwanderweg unter 20 nominierten Wegen in der Kategorie "Tagestouren" durch. Der schönste Wanderweg der Republik wird seit 2006 jährlich gekürt. Mit dem Wanderweg auf den Spuren Caspar David Friedrichs wurde erstmals seit 2007 wieder eine Route in Sachsen ausgezeichnet. Damals hatte der Malerweg Elbsandsteingebirge in der Kategorie "Mehrtagestouren" gewonnen.
Der Caspar-David-Friedrich-Weg war zum 250. Geburtstag des weltberühmten Malers wieder in Stand gesetzt worden. Der Rundwanderweg führt von Krippen in Bad Schandau nach Schöna und über Kaiserkrone und Wolfsberg zurück – in zwölf Stationen dort entlang, wo Caspar David Friedrich sich einst zu seinen mittlerweile weltberühmten Gemälden und Zeichnungen inspirieren ließ.
Tourismus-Guides neu geschult
Damit die Gästeführer in der Sächsischen Schweiz auch detailliert Bescheid wissen über Leben und Werk des berühmten Romantikers, organisierten Nationalparkverwaltung und Tourismusverband Sächsische Schweiz im vergangenen Jahr Schulungen. Dabei standen Friedrichs Bilder im Dresdner Albertinum auf dem Programm, außerdem ging es auf Motivsuche direkt auf dem Caspar-David-Friedrich-Weg im Elbsandsteingebirge.

Inspiration für Gemälde in Natura sehen
Krippen ist denn auch Ausgangs- und Endpunkt des Caspar-David-Friedrich-Weges. Die Umgebung mit dem Wolfsberg, dem Zirkelstein und der Kaiserkrone hat den Künstler inspiriert. Diese Spuren finden sich in dem weltberühmten Gemälde "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Gästeführerin Anke Dürkoop zeigte sich zur Eröffnung des Weges begeistert: "Als ich das erste Mal auf die Kaiserkrone kam und sah, dass da tatsächlich dieser Felsen ist, da war ich völlig fasziniert."

Wie Dürkoop kannten auch die meisten anderen Gästeführer auf der Tour bereits die "Felsige Kuppe", wie Caspar David Friedrich besagten Fels auf einer Zeichnung vom 3. Juni 1813 benannt hat. So merkte Kristin Arnold an: "Jetzt sieht man ihn mit anderen Augen, weil man doch hier und da Nebelschwaden hängen sieht. Und ich finde es auch faszinierend, wie er wirklich nur mit Bleistift und Skizzenblock losgezogen ist und das dann in seinem Atelier – Photoshop der historischen Zeit – zu einem wahnsinnig bemerkenswerten Gemälde zusammengeführt hat."
Als ich das erste Mal auf die Kaiserkrone kam und sah, dass da tatsächlich dieser Felsen ist, da war ich völlig fasziniert.
Und es gibt noch einen weiteren markanten Felsen am sogenannten Püschelweg. Es ist der, den Friedrich in seinem ebenso berühmten Gemälde "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" verewigt hat.

Motivsuche: Infotafeln zeigen Bilder Friedrichs zum Vergleich
Hanspeter Mayr von der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz führt an, dass man entlang des 15 Kilometer langen Rundwegs auf Infotafeln anhand von Abbildungen die betreffenden Gemälde und Zeichnungen des Künstlers selbst vergleichen könne – und dabei auch die bisher weitaus weniger bewanderte linkselbische Seite des Elbsandsteingebirges entdecken kann.
Dabei könne man auch etwas Neues für die mit der Gegend schon vertrauten Wanderer anbieten. Gerade die Dresdner, die regelmäßig in die Schrammsteine gehen, bekämen hier ganz neue Perspektiven gezeigt, so Mayr. Die detaillierten Felszeichnungen oder Baumskizzen von Friedrich seien dabei eine Schule für die Augen. Besser könne man es sich auch als Naturführer nicht wünschen.

Caspar David Friedrich als Touristenmagnet
Dass das bei Dresdnern und Touristen gleichermaßen ankommt, bestätigt Gästeführerin Kristin Arnold: "Alle, die bis jetzt da waren, haben sich im Albertinum die Bilder angeschaut und wollten dann sehen, wie die Steine in echt aussehen."
Als Napoleon im März 1813 Dresden besetzte, war Friedrich ins nahe Elbsandsteingebirge geflohen, das er schon kannte, und bei einem Freund in Krippen untergekommen. Von dem kleinen Örtchen an der Elbe führt seit 2001 der nach ihm benannte Wanderweg dorthin, wo er während seines längsten Aufenthalts in der Umgebung zeichnete: Baum- und Felsstudien, Ausblicke, Sandsteinbruch oder Waldwege.
Mehr Infos zum Wanderweg (zum Ausklappen):
Caspar-David-Friedrich-Weg
Start: Krippen (Bad Schandau)
Über: Schöna
Ende: Krippen (Bad Schandau)
Dauer: 5,5 Stunden
Auf- und Abstieg: jeweils ca. 370 Höhenmeter
Von Krippen aus führt der Weg am Mittelhangweg nach Schöna mit Kaiserkrone. Zurück geht es über den Wolfsberg und durch Reinhardtsdorf wieder nach Krippen. An zwölf Stationen sind auf Infotafeln die Zeichnungen und Gemälde von Caspar David Friedrich zu sehen, die an den entsprechenden Orten entstandenen sein könnten. Die Informationstafeln sowie 70 Wegweiser sind erneuert worden. Sie erklären auch auf Tschechisch und Englisch, zu welchem Werk die jeweilige Aussicht Friedrich angeregt haben könnte.
Quelle: MDR KULTUR (Grit Krause)
Redaktionelle Bearbeitung: op, ks, hro
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke