Ein Team von Forschern der Leibniz Universität Hannover (LUH) und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat nach LUH-Angaben weltweit erstmals das Verfahren des Laserauftragschweißens mit Metallpulver (3D-Druckverfahren) unter Weltraumbedingungen umgesetzt. Bei der auf der Erde seit langem bewährten Technologie wird das Metallpulver mittels eines Lasers zunächst aufgeschmolzen und anschließend Schritt für Schritt auf ein Substrat aufgetragen. Bauteile können so schichtweise aufgebaut werden.

Simulation im Einstein-Elevator

Geöffnete Versuchskammer im Einstein-Elevator. Auf der Trägerplatte stehen in Schwerlosigkeit hergestellte Metallzylinder.Bildrechte: Sören Pinsdorf/LUH

Die Wissenschaftler simulierten die komplexen Bedingungen einer Weltraummission im Einstein-Elevator der LUH. Die weltweit einzigartige Anlage am Hannover Institute of Technology kann verschiedene Schwerebedingungen simulieren – von Mikrogravitation bis hin zu den intensiven Kräften eines Raketenstarts. Wie die LUH mitteilte, wurde der Versuchsaufbau in einer abgeschlossenen Gondel aufgebaut. In ihr wurden sämtliche Komponenten an die speziellen Voraussetzungen der Schwerelosigkeit angepasst, darunter der sogenannte Pulverförderer und das Lasersystem.

Verarbeitung von Mond-Staub geplant

Verarbeitet wurden den Angaben zufolge Titan- und Nickellegierungen, die in der Luft- und Raumfahrt weit verbreitet sind. In einem nächsten Schritt soll laut LUH die Verarbeitung von Mondregolith getestet werden. Würde das Verfahren mit dem auf dem Mond weit verbreiteten grauen Staub gelingen, "wäre das ein entscheidender Schritt hin zu einer künftigen Fertigung auf dem Mond oder sogar dem Mars", hieß es. Für die Vision einer Besiedlung von Mond oder Mars braucht es den Forschern zufolge Fertigungsmethoden, die es möglich machen, Güter für den täglichen Bedarf vor Ort und mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu produzieren.

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idw (dn)

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