Studie: Gamer in Deutschland politisch aktiver
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass Computerspielerinnen und -spieler in Deutschland politisch aktiver sind als die Gesamtbevölkerung. Demnach haben rund 45 Prozent der "Gaming-Enthusiasten" – also Menschen, die sich als Gamer bezeichnen und mehrmals pro Woche spielen – in den vergangenen zwölf Monaten an Unterschriftenaktionen oder Maßnahmen zur Bürgerbeteiligung teilgenommen. In der Gesamtbevölkerung liegt dieser Wert bei 39 Prozent.
Auch bei Demonstrationen (27 zu 14 Prozent) und politischem Vertrauen (65 zu 55 Prozent) schneiden sie überdurchschnittlich ab, wie die Stiftung mitteilt. Die Befragung erfolgte online im März 2025 unter 6.435 Internetnutzern ab 16 Jahren, davon 1.203 Gaming-Enthusiasten.
Antidemokratischen Tendenzen entgegenwirken
Gleichzeitig weist die Studie auf problematische Aspekte hin: Intensiv spielende Gamer berichten häufig von Diskriminierung, Mobbing sowie antisemitischen, sexistischen und queerfeindlichen Einstellungen. Zudem fühlen sich viele jüngere Spieler trotz des Austauschs auf Plattformen wie Twitch oder Discord einsam.
Jessica Gerke, Jugendexpertin der Stiftung, betont, dass Gaming-Communitys gesellschaftliche Probleme widerspiegelten und stärker in den Blick genommen werden müssten, um junge Menschen zu unterstützen und antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken.
KNA/dpa/epd (jst)
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