In Deutschland beantragen immer weniger Menschen Asyl. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dem ARD-Hauptstadtstudio bestätigt, waren es im August fast 60 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Gründe sind vielfältig.

Im August haben 7.803 Menschen zum ersten Mal in Deutschland Asyl beantragt. Das sind fast 60 Prozent weniger als vor einem Jahr. Im August 2024 waren es laut Bundesamt für Migration noch etwa 18.427 Erstanträge. Zuerst hatte die Bild über die Zahlen berichtet.

Damit setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort. Schon seit dem Herbst gehen die Zahlen zurück - von üblichen Schwankungen abgesehen. Die Ampel-Regierung hatte verschiedene Asylgesetze verschärft - unter anderem um Abschiebungen zu erleichtern. Vor knapp einem Jahr hatte die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser von der SPD dann die Grenzkontrollen auf alle deutschen Grenzen ausgeweitet.

Vor vier Monaten hatte ihr Nachfolger Alexander Dobrindt von der CSU die Kontrollen nochmal verstärkt. Seitdem weist die Bundespolizei teilweise auch Menschen zurück, die Asyl beantragen wollen. Rechtlich ist das sehr umstritten.

Dobrindt sieht Erfolg seiner Politik

Laut Dobrindt wurden bisher 660 Menschen mit Asylgesuch zurückgewiesen. Insgesamt seien 12.000 illegale Einreisen verhindert worden. Dobrindt sieht in den sinkenden Zahlen einen Erfolg seiner Migrationspolitik. Der Bild sagt er: "Unsere Asylwende wirkt, unsere Maßnahmen sind erfolgreich."

Migrationsforscher weisen regelmäßig daraufhin, dass die Zahl der Asylanträge von verschiedenen Faktoren abhängt. Die Grenzkontrollen sind einer davon. Denn sie erschweren das Geschäft der Schleuser.

Ein Blick in die Statistik zeigt einen weiteren Grund, warum aktuell weniger Menschen in Deutschland Asyl beantragen. Nach vielen Jahren liegt Afghanistan wieder auf Platz 1 der Herkunftsländer - nicht mehr Syrien. Nach dem Sturz des dortigen Assad-Regimes bemühen sich die neuen Machthaber, das Land zu stabilisieren. Auch das scheint ein bedeutender Faktor zu sein, warum die Asylzahlen in Deutschland zurückgehen.

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