BBK zieht positive Bilanz – Störung bei Mobilfunkanbietern, zwei Polizisten verletzt
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat eine erste positive Bilanz zum fünften Bundesweiten Warntag gezogen. "Nach ersten Erkenntnissen war der heutige fünfte Bundesweite Warntag erfolgreich", teilte BBK-Präsident Ralph Tiesler mit. "Wir haben gezeigt, dass unser Bundeswarnsystem und die angeschlossenen Kanäle funktionieren und haben Millionen von Menschen erreicht." Um das Warnsystem weiter zu verbessern, würden nun Rückmeldungen aller Beteiligten sowie aus der Bevölkerung ausgewertet. BBK-Vizepräsident René Funk zog ein ähnliches Fazit: Die Warnkette habe wie vorgesehen gearbeitet.
Im Zuge des Warntags war am Donnerstag um 11 Uhr in ganz Deutschland Probealarm ausgelöst worden. Neben heulenden Sirenen gab es unter anderem auch Warnmeldungen über Radio und Fernsehen sowie auf digitalen Anzeigetafeln und auf Handys.

Warnung auf Handys über Warn-Apps oder über Cell Broadcast
Die Benachrichtigung auf dem Handy erfolgte über Warn-Apps wie Nina und Katwarn oder über das sogenannte Cell Broadcast System. Auf dem Handy erschien der Text: "Notfallalarm. Probewarnung, Bundesweiter Warntag 2025" und der Hinweis "Es besteht keine Gefahr".
Auch die Deutsche Bahn und andere Nahverkehrsunternehmen haben sich am Warntag beteiligt und Warnungen an Bahnhöfen durchgegeben.
Wie das BBK mitteilte, wird über den Mobilfunkdienst Cell Broadcast bisher keine Entwarnung versendet. Beim Warntag 2026 solle das aber dann technisch möglich sein und geübt werden.
Probleme bei Mobilfunkanbietern Telekom, 1&1 und O2
Bei den Mobilfunkanbietern 1&1, Telekom und O2 gab es offenbar technische Probleme nach dem Probealarm. Medien wie Focus und die Bild-Zeitung berichten von einer großen Störung bei 1&1.
Viele Kunden hätten nach dem Alarm kein Netz mehr gehabt und weder telefonieren noch Daten nutzen können. Auf den verschiedenen Störungsseiten im Internet sind Meldungen aus allen Teilen Deutschlands eingegangen. Nicht betroffen war offenbar der Mobilfunkanbieter Vodafone.
Ob es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Probealarm und den technischen Problemen gibt, ist nicht bekannt.
Zwei Polizisten in Hamburg verletzt
In Hamburg sind beim Auslösen einer Böllerschussanlage zwei Polizisten verletzt worden. Nach Angaben eines Sprechers der Innenbehörde der Hansestadt haben die beiden Beamten die Anlage bedient. Wie genau es zu den Verletzungen kam und wie schwer diese sind, sei derzeit bisher nicht bekannt. Ansonsten seien aber alle fünf Böllerschussanlagen rund um den Hafen wie geplant losgegangen.
Probealarm soll helfen, technische Schwachstellen zu finden
Die Übung soll ein höheres Bewusstsein für die Warnmittel schaffen und technische Schwachstellen aufzeigen. Nachdem es beim bundesweit ersten Warntag im September 2020 Pannen gab, wurden die Strukturen in den vergangenen Jahren verbessert. Die Warntage 2022, 2023 und 2024 liefen den Behörden zufolge weitgehend erfolgreich.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bittet Bürgerinnen und Bürger darum, auf der Internetseite "https://www.warntag-umfrage.de" eine Umfrage zu ihren Erfahrungen mit dem Warntag zu beantworten.
Mehr Sirenen in Deutschland
Die Bundesländer haben in den vergangenen Jahren vielerorts Sirenen aufgebaut oder modernisiert. Deshalb waren sie in diesem Jahr zum Warntag auch in einigen Gebieten zu hören, wo dies bisher nicht der Fall war – zum Beispiel in Berlin.
Die verwendeten Sirenensignale sind bundesweit einheitlich. Ein an- und abschwellender Heulton bedeutet Warnung. Ein heulender Dauerton signalisiert das Ende des Probealarms, beziehungsweise im Ernstfall, dass die Gefahr vorbei ist.
Nach dem Ende des Kalten Krieges waren Sirenen an vielen Standorten in Deutschland abgebaut beziehungsweise kaputte Anlagen nicht mehr ausgetauscht worden, weil man glaubte, sie nicht mehr zu benötigen. Für ein Umdenken haben unter anderem die Flut im Ahrtal 2021 und der russische Angriffskrieg in der Ukraine geführt.
Katastrophenschutz ist Ländersache
Um den Katastrophenschutz müssen sich in Deutschland die Länder kümmern. Für den Schutz der Bevölkerung im Kriegs- oder Spannungsfall ist der Bund zuständig. Allerdings können die Länder bei schweren Unwettern oder anderen Katastrophen Unterstützung vom Bund anfordern, etwa durch die Bundeswehr oder die Bundespolizei.
AFP/dpa/MDR(akq/das/mbe)
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