Inhalt des Artikels:

  • Ausbildung in über 100 Handwerksberufen möglich
  • Beliebtester Ausbildungsberuf aus dem Kfz-Bereich
  • Überblick über Vergütung

Ausbildung in über 100 Handwerksberufen möglich

Wer eine Ausbildung im Handwerk starten möchte, dem stehen nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) 136 verschiedene Handwerksberufe zur Auswahl. Dazu zählen zum Beispiel Fahrzeuglackierer/-in, Konditor/-in und Stuckateur/-in. Insgesamt gebe es 325 duale Ausbildungsberufe, darunter zum Beispiel Bankkaufmann/-frau und Chemikant/-in. Auf der Webseite des BIBB können mit der Berufesuche Informationen zu den einzelnen Handwerksberufen gefunden werden.

Beliebtester Ausbildungsberuf aus dem Kfz-Bereich

Das BIBB hat einen Überblick darüber, wie viele neu abgeschlossene Ausbildungsverträge es 2024 in den einzelnen Berufen gab: "Der Handwerksberuf mit den höchsten Neuabschlüssen war 2024 - wie auch in den Jahren zuvor - der Kraftfahrzeugmechatroniker/die Kraftfahrzeugmechatronikerin." Über 25.000 neue Auszubildende starteten in diesen Beruf, davon über 4.000 in den neuen Bundesländern und Berlin.

Es gibt auch Handwerksberufe, in denen 2024 nur wenige Ausbildungen gestartet wurden. "Hierzu gehören auch einige sehr spezialisierte Handwerksberufe, die – obwohl zahlenmäßig eher niedrig – sehr wohl wichtig sind und den Bedarf der Wirtschaft decken", erläutert das BIBB. So zum Beispiel als Geigenbauer/-in oder Spielzeughersteller/-in mit jeweils drei neuen Auszubildenden.

Eine geringe Anzahl an neuen Auszubildenden heißt nicht, dass diese Berufe aussterben oder sich junge Menschen nicht für sie interessieren, erläutert das BIBB: "Zu beachten ist daher, dass die Anzahl der Neuabschlüsse in einem jeweiligen Beruf nicht zwingend etwas über die Beliebtheit einer Ausbildung oder fehlenden Nachwuchs aussagt. Es gibt spezielle Berufe, bei denen der wirtschaftliche Bedarf durch eine geringere Zahl von Ausbildungsplätzen gedeckt werden kann."

Überblick über Vergütung

Seit Beginn des Jahres 2025 gibt es neue Mindestausbildungsvergütungen. Für das erste Ausbildungsjahr sind das nach Angaben des BIBB 682 Euro monatlich. Danach steigt die Vergütung bis auf 955 Euro im vierten Ausbildungsjahr. Manche Ausbildungen dauern drei Jahre, wie zum Beispiel wenn man Fleischer/-in werden möchte. In ein viertes Jahr starten in der Regel angehende Orthopädieschuhmacher/-innen. Manchmal lassen sich Ausbildungen auch verkürzen.

Bei Tarifverträgen kann die Bezahlung abweichen. "Sieht der Tarifvertrag eine Ausbildungsvergütung unterhalb der Mindestausbildungsvergütung vor, dürfen sich tarifgebundene Ausbildungsbetriebe nach diesem Tarifvertrag richten", informiert das BIBB auf seiner Webseite.

Ausbildungsjahr monatliche Mindestvergütung (Stand 2025)
1. Ausbildungsjahr 682 €
2. Ausbildungsjahr 805 €
3. Ausbildungsjahr 921 €
4. Ausbildungsjahr 955 €
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung  

Das Ludwig-Fröhler-Institut hat für Baden-Württemberg eine Vergütungserhebung im Handwerk durchgeführt. "In der Ausbildungsvergütung liegt das Handwerk im bundesweiten Vergleich vorn. Die höchsten durchschnittlichen Vergütungen im ersten Lehrjahr im Handwerk erhalten Elektrotechniker und Kraftfahrzeugtechniker, Maurer und Betonbauer, Zimmerer sowie Metallbauer. Sie verdienen rund 1.000 Euro brutto pro Monat – nur Pflege und öffentlicher Dienst zahlen da mehr", sagt Andrea Greilinger, Projektleiterin. Zudem stünden die Chancen, einen Ausbildungsplatz in diesen Berufen zu bekommen, sehr gut. "Viele Betriebe suchen dringend Nachwuchskräfte, um die Vielzahl an Aufträgen – etwa im Zusammenhang mit der Energiewende – bewältigen zu können", so Greilinger. Die Handwerkskammer zu Leipzig weist darauf hin, dass die Vergütung sich in den einzelnen Bundesländern unterscheiden können.

Das BIBB hat für 2024 Zahlen zu den durchschnittlichen tariflichen Ausbildungsvergütungen veröffentlicht. Dabei gibt es deutliche Unterschiede: So erhielten Zimmerer/-in-Azubis im Durchschnitt über alle Jahre 1.343 Euro monatlich, für angehende Dachdecker/-innen gab es 1.085, für zukünftige Bäcker/-innen 986 Euro und Auszubildende zum Friseur beziehungsweise zur Friseurin bekamen 719 Euro.

MDR (jvo)

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