Mit dem Start des Deutschlandtickets stiegen die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen ordentlich an. Doch dieser Trend ebbt laut Statistischem Bundesamt ab. Die Zahl der Passagiere wuchs in der ersten Jahreshälfte nur um ein Prozent.

Der bisherige starke Aufwärtstrend bei den Fahrgastzahlen durch das Deutschlandticket ist offenbar erst einmal vorbei. Das Passagieraufkommen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wuchs im ersten Halbjahr um ein Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mitteilt.

"Der Anstieg der Fahrgastzahlen im Nahverkehr ist drei Jahre nach Einführung des Deutschlandtickets somit abgeflacht", teilte Destatis weiter mit. In der ersten Jahreshälfte 2023 waren die Fahrgastzahlen noch um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, im 1. Halbjahr 2024 um weitere sieben Prozent.

Deutschlandticket wird teurer

Nach dem 9-Euro-Ticket als Vorläufer von Juni bis August 2022 war das Deutschlandticket 2023 mit 49 Euro gestartet. Es kostet inzwischen aber 58 Euro. Nach Branchenangaben nutzen es etwa 14 Millionen Menschen. Trotzdem ist das beliebte bundesweite Nahverkehrsticket für die regionalen Verkehrsverbünde noch ein Verlustgeschäft. Denn viele Abos für Pendler waren zuvor deutlich teurer.

Ab dem nächsten Jahr sollen Kunden für das Ticket 63 Euro bezahlen müssen. Darauf verständigte sich die Länder-Verkehrsministerkonferenz jüngst auf einer Sondersitzung in München. Fahrgastverbände und Verbraucherschützer fürchten, dass sich das negativ auf die Nutzerzahlen auswirkt. 

5,7 Milliarden Passagiere

Die große Mehrzahl der Fahrgäste in Deutschland entfällt auf den ÖPNV, der 99 Prozent des Linienverkehrs ausmacht, so die Statistiker. Dort wuchs das Fahrgastaufkommen im ersten Halbjahr um ein Prozent auf 5,7 Milliarden Fahrgäste. Die Zahl der Fahrgäste im Nahverkehr mit Eisenbahnen stieg um ein Prozent auf 1,4 Milliarden. Hier war es im Vorjahreszeitraum zu Ausfällen durch Streiks gekommen.

Den Nahverkehr mit Bussen nutzten 2,6 Milliarden Fahrgäste, das entspricht einem Zuwachs von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Fahrgastaufkommen in Straßenbahnen stieg nur leicht auf rund zwei Milliarden Fahrgäste.

71 Millionen Fahrgäste im Fernverkehr

Deutlich zulegen konnte hingegen der Fernverkehr, den vier Prozent mehr Fahrgäste nutzten "als im streikgeprägten ersten Halbjahr 2024". Im Fernverkehr nutzten im ersten Halbjahr 71 Millionen Fahrgäste Eisenbahnen, ein Plus von vier Prozent. Rund fünf Millionen Menschen waren mit Fernverkehrsbussen unterwegs. Diese Zahl blieb annähernd gleich.

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