• Geburtenstarke Jahrgänge gehen in Sachsen in den Ruhestand
  • In Sachsen-Anhalt werden Pädagogen gesucht, die Lehrkräfte unterstützen
  • Eine Bewerbung ist sogar ohne akademischen Abschluss möglich

Thüringen bietet derzeit 900 Stellen im Bildungsbereich an. In Sachsen fehlen aktuell mindestens 1.400 Vollzeitlehrkräfte, sagt Kultusminister Conrad Clemens bei MDR AKTUELL. Landesweit fallen hier fast 15 Prozent der Unterrichtsstunden aus.

Sachsen erleichtert Seiteneinstieg

"Wir müssen eben viele neu einstellen, weil jetzt geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand gehen", erklärt Clemens. "Das ist eine immerwährende Aufgabe, darzustellen, was für ein toller Beruf das ist und wie gerade in Sachsen die Bedingungen auch gut sind, nach der Lehrerverbeamtung als Lehrkraft tätig zu sein."

Conrad Clemens ist in Sachsen Kultusminister.Bildrechte: picture alliance/dpa/Sebastian Kahnert

Das Kultusminsterium in Sachsen hat 21 Vorschläge unterbreitet, die den Lehrermangel zumindest lindern sollen. Da geht es unter anderem darum, dass Lehrer an Gymnasien häufiger an Oberschulen abgeordnet werden. Organisatorische Aufgaben könnten von Assistenzkräften übernommen werden. Und: Der Seiteneinstieg soll erleichtert werden.

Sachsen-Anhalt schreibt hunderte Stellen aus

In Sachsen-Anhalt sind aktuell fast 600 Stellen für Pädagogen ausgeschrieben. Dazu würden 95 pädagogische Mitarbeiter gesucht, sagt Elmer Emig vom Bildungsminsterium in Magdeburg. "Pädagogische Mitarbeiter haben größtenteils einen Erzieherhintergrund und begleiten sozusagen die Schülerinnen und Schüler durch den Schulalltag." Sie könnten auch mal Pausenaufsicht führen. oder sie könnten auch Unterricht betreuen, wenn die Lehrkraft mal nicht mit im Raum ist.

Sie könnten aber auch eine Lehrkraft im Unterricht unterstützen, führt Elmig weiter aus. Die Lehrkraft solle in erster Linie unterrichten. Die pädagogische Mitarbeiterin oder der pädagogische Mitarbeiter halte der Lehrkraft so mit unterrichtsfremden Aufgaben den Rücken frei.

Bewerbung auch ohne akademischen Abschluss möglich

Auch Sachsen-Anhalt setzt auf Quereinsteiger. Zwar könne sich nicht jeder bewerben, sagt Emig. Die Hürden seien aber in den vergangenen Jahren immer weiter abgesenkt worden: "Das Beste ist natürlich, wenn man einen akademischen Abschluss mitbringt. Und wir gehen sogar soweit, dass auch ohne einen akademischen Abschluss Menschen bei uns Lehrkräfte werden können."

Die Bewerber werden Emig zufolge dann entsprechend berufsbegleitend weiterqualifiziert: "Da sind zum Beispiel Meisterabschlüsse dabei von Handwerkern. Die setzen wir dann an Berufsschulen oder in bestimmten Fächern, wie zum Beispiel Technik, an den Sekundarschulen ein."

In Sachsen und Sachsen-Anhalt laufen aktuell Bewerbungsrunden für die Einstellung zum neuen Schuljahr. In Sachsen sind Bewerbungen dafür noch bis zum kommenden Montag möglich, für Berufsschullehrer in Sachsen-Anhalt endet die Frist am nächsten Mittwoch, für die allgemeinbildenden Schulen Ende Mai.

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