Ab Oktober sind Ärzte verpflichtet, mit der elektronischen Patientenakte zu arbeiten. Doch offenbar fehlen vielen Praxen noch die technischen Voraussetzungen. Von den Versicherten hat sich erst ein Bruchteil einen Zugang verschafft.

Die elektronische Patientenakte (ePA) wird kurz vor ihrem Start als verpflichtende Anwendung in Praxen und Kliniken in Deutschland von den gesetzlich Versicherten noch sehr wenig genutzt. Das geht aus einer Umfrage der Ärzte Zeitung unter den größten gesetzlichen Krankenkassen hervor.

Demnach wurden bei den drei größten Einzelkassen Techniker, Barmer und Deutsche Angestellten-Krankenkasse (DAK) sowie den elf Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) insgesamt knapp 50 Millionen ePAs für die Versicherten eingerichtet, die nicht aktiv widersprochen hatten.

Davon haben sich erst knapp 1,5 Millionen Versicherte - das sind drei Prozent - einen Zugang zu ihrer ePA verschafft. Die Kassen bieten dazu Apps an, für deren Nutzung die Versicherten einen Registrierungsprozess durchlaufen müssen.

Noch nicht alle Praxen angeschlossen

Dem Bericht zufolge hoffen die Kassen, dass die Nutzerzahlen steigen, wenn am 1. Oktober die Befüllung der Akten für Ärzte zur Pflicht wird. Zuletzt hatte es jedoch geheißen, dass die technischen Voraussetzungen noch nicht überall geschaffen wurden. Praxen mussten auf erforderliche Softwaremodule warten und stießen in der Testphase auf technische und logistische Hürden. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) konnte zuletzt ein Fünftel der Praxen noch gar nicht mit der ePA arbeiten.

Schon seit Januar haben Krankenkassen für rund 70 Millionen der insgesamt gut 74 Millionen gesetzlich Versicherten eine E-Akte angelegt. Die ePA soll Patienten ein Leben lang begleiten. Indem die ePA Untersuchungsbefunde, Laborwerte oder Angaben zu Medikamenten zentral bündelt, soll sie zu besseren Behandlungen beitragen.


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