Zahl antisemitischer Vorfälle stark gestiegen
Seit dem Hamas-Angriff auf Israel und der darauf folgenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen erleben laut dem Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) viele Jüdinnen und Juden in Deutschland zunehmende Feindseligkeit. Der Verband registriert zudem mehr Proteste, bei denen antisemitische Inhalte verbreitet werden.
Rias-Geschäftsführer Benjamin Steinitz erklärte, Aufrufe zur Vernichtung Israels, Befürwortung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, offene Unterstützung des Terrors der Hamas und die Relativierung der Schoa seien inzwischen "zwei Jahre nach dem 7. Oktober zur bedrückenden Normalität geworden".
Bericht wertet mehr als 2.000 Versammlungen aus
Für seinen neuen Bericht hat Rias zwischen dem 7. Oktober 2023 und Ende 2024 insgesamt 2.225 Versammlungen ausgewertet, bei denen antisemitische Inhalte dokumentiert wurden. Demnach stieg die Zahl solcher Proteste mit antisemitischen Bezügen von durchschnittlich einer auf fünf pro Tag. Bei 89 Prozent der Versammlungen wurde israelbezogener Antisemitismus festgestellt – häufig kombiniert mit anderen Formen von Judenfeindlichkeit.
Dokumentation aus Sicht der Betroffenen
Rias erfasst antisemitische Vorfälle "ober- und unterhalb der Strafbarkeitsgrenze aus der Perspektive der Betroffenen". Grundlage sind Meldungen von Zeuginnen und Zeugen, aber auch Medienberichte und Kriminalitätsstatistiken. Der Verband betont, dass die dokumentierten Fälle keine repräsentative Stichprobe darstellen.
Am 7. Oktober 2023 hatten Hamas-Anhänger und andere Terroristen in Israel ein Massaker verübt, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 verschleppt wurden. Israel reagierte mit einer Militäroffensive im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dort seit Kriegsbeginn mehr als 67.000 Palästinenser getötet.
dpa(mbe)
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke