Wie sicher sind die Schulwege?
- Bundesweit ist die Zahl der Schulwegunfälle 2025 auf rund 42.000 gestiegen, oft durch Elterntaxis verursacht.
- Auf dem Land sind lange, dunkle und unübersichtliche Schulwege ein besonderes Risiko.
- Schulwegpläne, Schülerlotsen und Walking Busses sollen Kindern einen sicheren Weg ermöglichen.
Am Nachmittag ist vor der Kurt-Masur-Schule in Leipzig nur wenig los. Ein paar Eltern und Großeltern holen die Kinder aus dem Ferienhort ab. Viele von ihnen empfinden die Straßen rund um das Schulgelände als nicht gerade ungefährlich.
Mehr Schulwegunfälle
Im ersten Halbjahr 2024 gab es bundesweit mehr als 40.000 Unfälle mit Kindern und Jugendlichen auf dem Schulweg. Das zeigen Zahlen der Deutschen Unfallversicherung. 2025 waren es im gleichen Zeitraum etwa 42.000 Unfälle – ein Anstieg um fünf Prozent. Häufig seien ältere Schüler auf dem Fahrrad betroffen. Die Deutsche Verkehrswacht warnt davor, Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, wenn es auch zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr geht.
Denn gerade die Elterntaxis seien eine häufige Unfallursache, sagt Sprecher Heiner Sothmann. "Wenn alle zur gleichen Zeit am gleichen Ort sein wollen und alle noch ein großes Auto haben, dann ist ja das Chaos vorprogrammiert." Morgens sei Zeitdruck und Hektik da. "Das heißt, da ist auch schnell eine aggressive Stimmung und die führt nicht dazu, dass sich Verkehrsteilnehmende besonders vorsichtig oder rücksichtsvoll verhalten, sondern im Gegenteil."
Lange und dunkle Wege auf dem Land
Im ländlichen Raum haben die Kinder wieder ganz andere Probleme, sagt Peter Oehmichen, Vorsitzender der Landeselternvertretung Thüringen. Kinder seien gerade dort sehr lang unterwegs. Diese Schulwege müsse man sicher gestalten. "Die müssen ausreichend beleuchtet sein, dass die Kinder etwas sehen. Wir haben Schulwege, da ist es sehr dunkel. Da müssen auch noch Straßen überquert werden, die unübersichtlich sind", sagt Oehmichen.
Schulwegpläne und Elterninitiativen sollen helfen
Viele Schulen bieten Schulwegpläne an. Doch viele Eltern hätten kaum etwas davon gehört, sagt Verkehrswachtsprecher Heiner Sothmann. "Die Schulwegpläne werden von den Schulen und den Kommunen erstellt, um aus bestimmten Wohngebieten sichere Routen zur Schule aufzuzeigen, die dann fürs Schulwegtraining genutzt werden können."
Auch gebe es viele positive Beispiele für selbstorganisierte Hilfe von Eltern und Kindern. Etwa ehrenamtliche Schülerlotsen, die den Kindern beim Überqueren der Straßen helfen. Oder sogenannte Walking Busses: Einzelne Elternteile, die Gruppen von Schülern sicher zu Fuß zur Schule begleiten. Doch das, so Sothmann, sei am Ende immer abhängig vom Engagement Einzelner.
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