Selbstfahrende Kleinbusse: Viele Forschungsprojekte – aber kaum echter Regelbetrieb
Viele Experimente mit oftmals ähnlichen Fragestellungen, bislang aber wenig echte Lösungen für den Nahverkehr – automatisierte Kleinbusse erfüllen bislang nicht die Hoffnungen, die in sie gesetzt werden. Das ist die vorläufige Bilanz von Forscherinnen und Forschern vom Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL) in Leipzig. Das Team hat eine Übersicht über die bisher in Deutschland durchgeführten Feldversuche mit selbstfahrenden Bussen erstellt. Ergebnis: Die meisten Projekte kommen bislang nicht über das Versuchsstadium hinaus und werden eingestellt, wenn die Fördermittel auslaufen.
Experimentelle Projekte nur selten in ländlichen Regionen
Vor allem in ländlichen Regionen könnten automatisierte Busse und Taxis einmal die Lücken im Nahverkehrsangebot schließen. Schließlich wären sie ohne die Personalkosten für Fahrer günstiger und könnten unabhängig von Fahrplänen bei Bedarf betrieben werden.
Allerdings stellt das IfL-Team fest, dass die Versuche bislang fast immer in Städten oder ihrem direkten Umland durchgeführt werden und nur selten in den ländlichen Regionen. Zudem sind die Experimente eng gekoppelt an Forschungseinrichtungen, die den Testbetrieb oftmals vorbereiten und begleiten.
Leipzig und andere Städte: Wie weit ist der Nahverkehr mit autonomen Bussen wirklich?
In Leipzig testet ein Konsortium unter Beteiligung der Leipziger Stadtwerke eine selbstfahrende Busverbindung zwischen dem Bahnhof Messe und dem BMW-Gelände. Aktuell arbeiten die Beteiligten daran, dass kein Sicherheitsfahrer mitfahren muss, sondern im Notfall die Leitstelle die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen kann. Der Versuch soll Ende September 2026 abgeschlossen werden. Projekte in Stolberg im Harz, Gera, Dresden und Magdeburg wurden schon beendet. Ob und wann ein echter Regelbetrieb realistisch ist, ist bislang offen.
Links/Studien
- Köhler, Kurnicki, Sgibnev (2025): Automatisierter ÖPNV in Deutschland, nationalatlas.de
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