Nach Stellwerksbrand von Gerwisch - Bahn nennt weiter keinen Termin für Streckenfreigabe
- Nach dem Stellwerksbrand bei Gerwisch ist die Bahnstrecke zwischen Magdeburg und Möser weiterhin unterbrochen.
- Die Bahn verspricht provisorische Lösungen, nennt aber keinen konkreten Termin für die Wiederaufnahme.
- Politik und Fahrgastvertreter kritisieren schleppende Reparaturen und fehlende Betreuung der Reisenden.
Für den Bahnverkehr hat der Brand des Stellwerks Gerwisch gravierende Folgen. Auf der Strecke zwischen Magdeburg und Möser fährt – bis auf wenige Ausnahmen – kein Zug. Dabei handelt es sich mit etwa 9.000 Reisenden am Tag um eine der meist genutzten Bahn-Abschnitte im Land, sagt Peter Panitz, Geschäftsführer der Nahverkehrsgesesellschaft Sachsen-Anhalt.
Bahn arbeitet an Übergangslösungen – aber ohne klaren Zeitplan
Umso wichtiger, sagt er, dass dort so schnell wie möglich wieder Züge fahren können. "Die Deutsche Bahn AG hat kurzfristig Ersatz angekündigt in der Form, dass die Strecke wieder eröffnet werden soll. Was uns allerdings fehlt – und das betrifft auch sehr viele Menschen, die jeden Tag auf diese Angebote angewiesen sind – ist einfach eine Klarheit, wann das der Fall sein wird und die Strecke wieder befahrbar sein wird. " Wenigstens provisorisch als Übergang, sagt der Nasa-Chef.
Er geht zunächst von einem Zug pro Stunde und Richtung im Nahverkehr aus. Die Arbeiten an der Strecke würden weiter auf Hochtouren laufen, schreibt die Bahn in einer Mitteilung. Durch – wie es heißt – technische Sicherheitsvorkehrungen sollen demnächst erste Züge wieder fahren können. Über einen konkreten Zeitplan ist nichts zu erfahren. Spätestens Mitte Dezember aber sollen es dann mehr Züge werden. Das Stellwerk selbst müsse neu gebaut werden.
Kritik von Politik und Fahrgastverband
Das dauert definitiv zu lang, meint der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt Falko Grube. Sein Vorwurf: "Die Bahn fährt die Verkehrswende an die Wand." Deutschland-Tickets würden gekündigt, weil die Leute aus dem Umland nicht mit dem Bus nach Magdeburg fahren wollen. "Wenn es im Schienennetz in Sachsen-Anhalt hakt, fällt zuerst der Regionalverkehr hinten runter", schimpft Grube.
Noch deutlicher wird Tom Bruchholz vom Fahrgastverband Pro Bahn: "Das ist eine komplette Katastrophe, zumal auch dieser Busersatzverkehr nur sehr holprig funktioniert." Es gebe viele Beschwerden, so Bruchholz. Fahrgäste würden nicht mitgenommen, wüssten nicht Bescheid, wo, wann und in welcher Reihenfolge die Busse fahren, wo sie ihr Gepäck abstellen könnten.
Die Forderung des Fahrgastverbandes vor allem für den Umstiegsort Möser: "Es gibt vor Ort kein Servicepersonal der Deutschen Bahn, die dort die Reisenden in irgendeiner Form begleiten oder lenken oder Auskünfte geben. Die Reisenden derart im Stich zu lassen, das ist unter aller Kanone." Dass in dem betroffenen Abschnitt nicht zumindest ein Grundangebot von zwei bis vier Zügen pro Stunde möglich ist, dafür, sagt Bruchholz, fehle ihm jedes Verständnis.
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