• FDP-Landeschefin Lydia Hüskens wurde als Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2026 gewählt.
  • Die 61-Jährige konnte sich deutlich gegen Herausforderer Andreas Silbersack durchsetzen.
  • Bei der Landesvertreterversammlung in Staßfurt verwies Hüskens auf die liberalen Grundwerte.

Lydia Hüskens ist Spitzenkandidatin der Freien Demokraten für die Landtagswahl 2026 in Sachsen-Anhalt. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT entfielen auf Hüskens 64 Stimmen; sie belegt damit Platz 1 der Landesliste. Silbersack erhielt 45 Stimmen. Es gab weder Gegenstimmen noch Enthaltungen.

Silbersack wurde im Anschluss mit 90 Ja-Stimmen auf Listenplatz 2 gewählt. Auf ihn entfielen außerdem 16 Nein-Stimmen und vier Enthaltungen. Auf Listenplatz 3 wurde Jörg Bernstein mit 58 Ja-Stimmen gewählt.

Landesliste in Staßfurt gewählt

Gewählt haben die Delegierten am Samstag auf der Landesvertreterversammlung in Staßfurt (Salzlandkreis). Im Mittelpunkt stand ein spannender Machtkampf zwischen Landeschefin und Infrastrukturministerin Lydia Hüskens und Herausforderer Andreas Silbersack. Der Fraktionsvorsitzende hatte erst am vergangenen Freitag angekündigt, der Partei das Angebot zu unterbreiten, als Spitzenkandidat anzutreten.

Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Zeit für den Sachsen-Anhalt Speed". Genau das betonte Hüskens auch in ihrer Kampfesrede für den Listenplatz 1. Deutschland habe nur bei einem Thema Speed: bei dem Aufbau von Schulden und bei der Schaffung von weiterer Bürokratie. "Schulden und Überregulierung sind der Tod von Freiheit und Fortschritt", sagte sie.

Führt die FDP erneut in den Wahlkampf: die 61-jährige Lydia Hüskens.Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow

Kritik an der AfD

Trotz der schlechten Umfragewerte hatte Hüskens den Parteimitgliedern bei der Eröffnung der Landesvertreterversammlung Mut zugesprochen. Die FDP sei die einzige Partei, die den Menschen wirklich zutraue, ihr Leben selbst zu gestalten, sagte die 61-Jährige.

Die Landesvorsitzende kritisierte außerdem die AfD. Die Radikalen wollten keine Lösungen suchen, "denn das würde ihnen das Geschäft kaputtmachen." Hüskens stellte liberale Grundwerte heraus: Freiheit, Mut, Verlässlichkeit, Leistungsbereitschaft und Weltoffenheit. "Ohne Freiheit ist alles nichts", sagte sie. Jeder Mensch solle selbstbestimmt leben können.

Hüskens brachte FDP zurück in den Landtag

Hüskens hatte die FDP 2021 als Spitzenkandidatin nach zehn Jahren außerparlamentarischer Opposition zurück in den Landtag geführt. In der schwarz-rot-gelben Landesregierung ist die 61-Jährige als Ministerin für Infrastruktur und Digitales tätig und möchte die FDP weiterhin im Landtag – und idealerweise in Regierungsverantwortung – vertreten sehen.

Letzte Infratest-dimap-Umfragen zeigen jedoch, dass die FDP unter die Fünf-Prozent-Hürde rutschen und den Wiedereinzug ins Parlament verpassen könnte.

Silbersack forderte Parteichefin heraus

Genau hier hatte Silbersack angesetzt: Er sprach von einem Angebot für den Kampf um den Wiedereinzug in den Landtag und betonte, seine Kandidatur richte sich nicht gegen Hüskens persönlich. Silbersack ist stellvertretender Landesvorsitzender. Der Rechtsanwalt aus Halle war 2021 in den Landtag eingezogen.

MDR (Laura Sinem Hönes, Anne Gehn-Zeller), dpa

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