Deutschland begeht Volkstrauertag
- Im Bundestag findet die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier statt.
- In Mitteldeutschland gedenken viele Städte auf ihren Friedhöfen der Kriegsopfer und Toten der zwei Weltkriege.
- Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nimmt den Gedenktag zum Anlass, für die Erhaltung von Kriegsgräbern zu plädieren.
Zum Volkstrauertag legen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella zur Stunde in Berlin Kränze an der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft nieder. Im Anschluss findet im Bundestag eine zentrale Gedenkveranstaltung statt. Da der Volkstrauertag in diesem Jahr im Zeichen der italienisch-deutschen Freundschaft steht, hält Mattarella dort auch die Gedenkrede.
Zuvor hatte bereits Bundestagspräsidentin Julia Klöckner, "Frieden und Demokratie konsequent zu verteidigen". Denn Frieden und Demokratie seien keine Zustände, die einfach gegeben sind, die man verwalten kann. Zu gedenken heiße verstehen und aktiv handeln.
Der Volkstrauertag wird seit 1952 jedes Jahr zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen. Mit Veranstaltungen, Gottesdiensten auf Friedhöfen und Gedenkorten wird an die Kriegstoten und die Opfer von Gewaltherrschaft erinnert. Die Flaggen an öffentlichen Gebäuden wehen am Volkstrauertag auf halbmast.
Bundesweit kleinere Gedenkveranstaltungen – auch in Quedlinburg, Altenburg und Görlitz
Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird der Opfer des Nationalsozialismus und der Toten beider Weltkriege gedacht. Der sächsische Argrarminister Georg-Ludwig von Breitenbuch hat am Vormittag eine Rede im Landtag gehalten. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern von Krieg und Gewalt, bei den Menschen, die gelitten haben, und bei denen, die noch immer leiden", sagte von Breitenbuch Zuvor wurden auf dem Nordfriedhof Kränze niedergelegt.
In Sachsen-Anhalt fand im Landtag in Magdeburg eine zentrale Gedenkstunde mit anschließender Kranzniederlegung auf dem Westfriedhof statt. In Thüringen findet am Nachmittag die zentrale Gedenkveranstaltung mit Ministerpräsident Mario Voigt in Altenburg statt. Neben ihm werden auch Vertreter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge und viele Bürger Blumen und Kränze niederlegen.
Auch viele kleinere Städte in Mitteldeutschland begehen am Sonntag den Volkstrauertag. So finden in Sachsen-Anhalt zum Beispiel Kranzniederlegungen auf den Friedhöfen in Quedlinburg, Wittenberg, Stendal, Salzwedel und Dessau-Roßlau statt. In Sachsen wird auf den Friedhöfen von Delitzsch, Zwickau, Görlitz und Torgau der Kriegsopfer gedacht. In Thüringen finden im ganzen Freistaat neben der Zentralveranstaltung in Altenburg mehrere kleinere Gedenken unter anderem in Suhl, Eisenach, Weimar, Mühlhausen, Gera und Dingelstädt statt.
Appell zu mehr Kriegsgräberfürsorge
Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Schneiderhan, hat zum Volkstrauertag Finanzprobleme der Organisation beklagt und vor einem Verfall der Kriegsgräber gewarnt. Der Volksbund im Bundeshaushalt bekomme zwar für das nächste Jahr 2,5 Millionen Euro zusätzlich, das gleiche aber nur einen Teil des derzeitigen Defizits aus, sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Der Hauptgrund für die finanziellen Sorgen des Volksbunds sei der Rückgang der Spenden, auf die der Verbund maßgeblich angewiesen sei.
dpa, epd, MDR (amu)
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