• Die Friedrich-Schiller-Universität in Jena ist optimistisch, eine der fünf Exzellenz-Auszeichnungen erlangen zu können.
  • Die Auszeichnung der "Exzellenz-Universität" steht für höchste Forschungsqualität und ermöglicht zusätzliche Fördergelder.
  • Das Thüringer Wissenschaftsministerium will mit zusätzlichen Mitteln die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Bewerbung der FSU schaffen.

Der 2. Oktober 2026. Der Termin ist angestrichen im Kalender von Andreas Marx. Dick und rot angestrichen. In Bonn wird an diesem Tag die Deutsche Forschungsgesellschaft zusammen mit dem Wissenschaftsrat bekanntgeben, welche Hochschulen im Land für mindestens die nächsten sieben Jahre den Titel "Exzellenz-Universität" tragen dürfen.

Der Präsident der Friedrich-Schiller-Universität hofft, dass Jena dann dabei ist: "Wenn man sich anschaut, in welchem Umfeld sind wir, dann sind das alle Technische Universitäten, wir sind die einzige Nicht-Technische Universität."

Fünf Exzellenz-Auszeichnungen werden vergeben

Elf Bewerbungen gibt es, nur fünf Exzellenz-Einstufungen werden vergeben. Deshalb teilt im Erfurter Wissenschafts-Ministerium Staatssekretär Steffen Teichert durchaus den Jenaer Optimismus, mahnt aber zugleich: "Wir reden über einen Exzellenz-Wettbewerb. In diesem Spielfeld bewegen sich keine Hochschulen mehr, die begrenzt sind in ihrer Qualität. Ich denke, die Chancen sind wirklich sehr gut. Die sind objektiv sehr gut. Man sollte aber nicht den Fehler machen, jetzt schon die Flaschen kaltzustellen."

Die Friedrich-Schiller-Universität in Jena ist die größte Hochschule Thüringens. Sie ist eine Voll-Universität mit knapp 18.000 Studenten und rund 9.000 Mitarbeitern. Mit 10 Fakultäten und 126 Studiengängen. Jahres-Etat: Etwa 460 Millionen Euro.

Die Auszeichnung bringt Prestige – und 15 Millionen Euro Förderung jährlich

Der Titel "Exzellenz-Universität" wäre nicht nur prestigeträchtig. Er würde zusätzliche Fördermittel freisetzen – jährlich 15 Millionen, erklärt Uni-Präsident Andreas Marx: "Wir wollen Mittel dafür bereitstellen, um hervorragende Talente nach Jena zu holen und zwar von Studierenden bis zur Professur. Und der andere Punkt ist, wie bringen wir das Wissen, was wir hier generieren, in die Gesellschaft?"

Eine Bedingung für die Einstufung "Exzellenz" ist die Ansiedlung von zwei disziplin-übergreifenden Forschungs-Initiativen, den sogenannten Exzellenz-Clustern, ebenfalls gefördert mit Bundesmitteln. Die Friedrich-Schiller-Universität hatte bislang nur einen: "Balance of the Micro-Verse", in dem es um die Forschung an Mikroorganismen geht. Ab Januar kommt nun mit "Imaginamics" das zweite Projekt hinzu, in dem die Konflikt- und Debattenkultur im aktuellen gesellschaftlichen Zusammenleben im Mittelpunkt steht.

Wissenschaftsministerium gibt der FSU Rückenwind

Der weitere Fahrplan bis zur möglichen Exzellenz-Titel-Vergabe sieht laut Uni-Präsident Marx so aus: "Im Sommer nächsten Jahres kommt die Begutachtung, da kommen 20 Personen nach Jena, die sich die Universität anschauen werden und unseren Antrag bewerten werden."

Für den Wissenschafts-Standort Thüringen sei allein die Bewerbung der Friedrich-Schiller-Universität ein Meilenstein. Eine deutliche Aufwertung, mit Strahlkraft für die gesamte Hochschul-Landschaft im Freistaat – das sieht und sagt Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Teichert.

Das Ministerium habe zwar keinen Einfluss auf die Entscheidung der deutschen Forschungsgesellschaft, könne aber die Rahmenbedingungen schaffen. Dazu gehört etwa die finanzielle Ausstattung der Hochschulen in Thüringen – 600 Millionen Euro in diesem Jahr: "Wir haben für das Jahr 2026 eine Steigerung von 3,5 Prozent vereinbart. Das ist das, was in der Verlängerung der Rahmenvereinbarung stehen wird, die jetzt im parlamentarischen Prozess ist. Und ich gehe davon aus, dass wir zur Unterzeichnung dieser Rahmenvereinbarung in diesem Jahr noch kommen. Wir müssen dazu kommen."

FSU könnte dritte "Exzellenz-Uni" in Ostdeutschland werden

Wobei dieser Termin unabhängig ist von den derzeit laufenden Verhandlungen zum Landeshaushalt für die Jahre 2026 und 2027. Denn durch Verpflichtungserklärungen sind die Fördermittel bereits festgezurrt.

Übrigens: Sollte die Friedrich-Schiller-Universität Jena am 2. Oktober 2026 tatsächlich den Titel "Exzellenz-Universität" bekommen, wäre sie die dritte Hochschule in Ostdeutschland mit dieser Einstufung. Denn bislang haben den Status nur der Berliner Hochschulverbund und die TU Dresden.

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