Der Brand im Kohlekraftwerk in Schkopau im Saalekreis ist unter Kontrolle. Das sagte Kreisbrandmeister Marcus Heller MDR SACHSEN-ANHALT am Freitagmorgen. Demnach sind derzeit noch 50 Kameraden vor Ort im Einsatz, um nach Glutnestern im Kohlestaub zu suchen. Zu Spitzenzeiten waren es 170 Feuerwehrleute. Heller zufolge erschwerte der Kohlestaub die Löscharbeiten. Deswegen seien auch große Mengen Schaum zum Einsatz gekommen.

Nach Angaben von Kraftwerkssprecher Torsten Höpfl ist die Feuerwehr seit Donnerstagvormittag im Einsatz. Ein Schwelbrand im Block A habe sich gegen 14:30 Uhr zu einem offenen Feuer entwickelt.

Brand in Kraftwerk Schkopau: Auch Feuerwehr aus dem Umkreis im Einsatz

Neben der Werksfeuerwehr rückten auch Kameraden und Kameradinnen verschiedener Feuerwehren aus der Umgebung aus, etwa aus Helfta (Mansfeld-Südharz) oder Leipzig. Dazu kamen der Rettungsdienst und das Deutsche Rote Kreuz. Verletzte gibt es nach aktuellem Kenntnisstand nicht. Mitarbeiter und Anwohner seien ebenfalls nicht gefährdet gewesen.

Laut Kraftwerksleiter Enrico Munder wurde das Kraftwerk aus Sicherheitsgründen aber außer Betrieb genommen. Ob der Betrieb im Laufe des Freitags wieder aufgenommen werden könne, müsse man sehen, so Munder. Den Betreibern zufolge ist die Stromversorgung in der Region nicht gefährdet. Der Strom werde aus anderen Kraftwerken geliefert.

Rauch trat aus dem Kraftwerk aus. Bildrechte: Elke Kürschner/MDR

Dow-Werk nicht betroffen, Ursache für Feuer noch unklar

Kraftwerkssprecher Höpfl verneinte Gerüchte aus der Bevölkerung, wonach der Brand etwas mit dem Chemie-Werk von Dow zu tun haben soll. Alles spiele sich auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerks in Schkopau ab.

Die Brandursache ist derzeit noch unklar. Seit dem Abend ist zudem die Internetseite des Kraftwerksbetreibers gestört. "Aktuell ist die Website der Saale Energie nicht erreichbar", heißt es dort.

Größtes Kraftwerk in Sachsen-Anhalt

Das Braunkohlekraftwerk ist das größte Kraftwerk in Sachsen-Anhalt. Es wandelt im Laufe eines Jahres bis zu fünf Millionen Tonnen Braunkohle aus dem Tagebau Profen in Strom und Prozessdampf um und versorgt damit Haushalte und Industrie im mitteldeutschen Raum. Es gibt vor Ort zwei Kraftwerksblöcke. Die Stilllegung ist für 2034 geplant.

MDR (Marc Weyrich, Sebastian Gall, Elke Kürschner, Oliver Leiste, Martin Nass, Kalina Bunk), dpa | zuerst veröffentlicht am 20.11.2025.

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