Der am Donnerstag im Braunkohlekraftwerk in Schkopau im Saalekreis ausgebrochene Brand ist vollständig gelöscht. Die letzten Glutnester wurden am Freitag unter Kontrolle gebracht. Die Feuerwehr hat ihren Einsatz beendet, das Kraftwerkspersonal führt nun die weiteren Arbeiten durch.

Die Polizei ermittelt zur Brandursache. Was den Brand ausgelöst hat, ist weiterhin unklar, ebenso die Höhe des Schadens. Wie ein Kraftwerkssprecher MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, kann erst am Samstag die Schadenaufnahme erfolgen. Während des Feuerwehreinsatzes sei es wegen verrauchter Bereiche nicht möglich gewesen, sich ein Bild über das Ausmaß zu machen.

Kraftwerk vom Netz genommen

Das Kraftwerk bleibt vorerst außer Betrieb, teilte das Unternehmen mit, "da die Bekohlung der Blöcke A und B aufgrund der beschädigten Kohleförderbrücke aktuell nicht möglich ist". Es wurde am Donnerstag aus Sicherheitsgründen komplett vom Netz genommen. Block B ist zwar unversehrt, kann aber nicht separat betrieben werden. Die Strom- und Prozessdampfversorgung ist weiterhin unterbrochen, da die beschädigte Kohleförderbrücke den Betrieb beider Blöcke verhindert. Angaben zur Dauer des Stillstands sind nicht möglich. Die Energieversorgung in der Region ist laut Netzbetreiber durch andere Kraftwerke sichergestellt.

Rauch trat aus dem Kraftwerk in Schkopau aus. Jetzt ermittelt die Polizei, wie der Brand ausgebrochen ist.Bildrechte: MDR/Elke Kürschner

Die Feuerwehr war seit Donnerstagvormittag im Einsatz. Ein Schwelbrand im Block A hatte sich gegen 14:30 Uhr zu einem offenen Feuer entwickelt. Zu Spitzenzeiten waren rund 170 Einsatzkräfte vor Ort, darunter die Werksfeuerwehr sowie Kräfte aus Helfta (Mansfeld-Südharz) und Leipzig. Rettungsdienste und das Deutsche Rote Kreuz unterstützten ebenfalls. Nach aktuellem Stand gab es keine Verletzten oder Umweltschäden. Mitarbeiter und Anwohner waren nicht gefährdet.

Dow-Werk nicht betroffen, Ursache für Feuer noch unklar

Der Kraftwerksbetreiber verneinte Gerüchte aus der Bevölkerung, wonach der Brand etwas mit dem Chemie-Werk von Dow zu tun haben soll. Alles spiele sich auf dem Gelände des Braunkohlekraftwerks in Schkopau ab.

Von Donnerstagabend bis Freitagmorgen war zudem die Internetseite des Kraftwerksbetreibers gestört. "Aktuell ist die Website der Saale Energie nicht erreichbar", hieß es dort. Inzwischen funktioniert die Seite wieder.

Größtes Kraftwerk in Sachsen-Anhalt

Das Braunkohlekraftwerk ist das größte Kraftwerk in Sachsen-Anhalt. Es wandelt im Laufe eines Jahres bis zu fünf Millionen Tonnen Braunkohle aus dem Tagebau Profen in Strom und Prozessdampf um und versorgt damit Haushalte und Industrie im mitteldeutschen Raum. Es gibt vor Ort zwei Kraftwerksblöcke. Die Stilllegung ist für 2034 geplant.

MDR (Marc Weyrich, Sebastian Gall, Elke Kürschner, Oliver Leiste, Martin Nass, Kalina Bunk, Linus-Benedikt Zosel, Susanne Ahrens), dpa | zuerst veröffentlicht am 20.11.2025.

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