DHL weist Netzagentur-Vorwurf zu nicht erfülltem Versorgungsautrag zurück
- Bundesnetzagentur droht mit Strafzahlungen
- "Wir erfüllen unsern Versorgungsauftrag"
- Schwierigkeiten an wenigen Standorten
Der DHL-Konzern hat Kritik zurückgewiesen, seinen gesetzlichen Versorgungsauftrag nicht ausreichend zu erfüllen. Sprecher Hans-Cristian Mennenga sagte MDR AKTUELL, die Beschwerdezahlen seien relativ niedrig. Auch plane die Post nicht, ihr Filialnetz auszudünnen. Sie betreibe sogar mehr Filialen als gesetzlich vorgeschrieben. Jedoch finde man in einigen ländlichen Regionen keine Partner, dort bleibe dann nur die Poststation als Alternative. Diese Stationen seien rund um die Uhr offen und würden von Kunden und Kommunen in der Regel auch gut angenommen.
Bundesnetzagentur droht mit Strafzahlungen
Hintergrund sind gestiegene Beschwerdezahlen bei der Bundesnetzagentur. Die Behörde hatte daher der Deutschen Post AG, kurz DHL Group, mit Strafzahlungen gedroht. Mennenga sagte dazu, die Beschwerden müsse man in Relation zu den Millionen Sendungen pro Woche sehen. Das seien drei Beschwerden je eine Million Sendungen. Das halte er für vertretbar. Auf MDR-Nachfrage zu höheren Beschwerdezahlen bei der Bundesnetzagentur sagte der DHL-Sprecher, er wisse nicht genau wie dort gezählt werde. Man habe da "nur bedingt Einblick", auch zu möglichen Mehrfachbeschwerden.
"Wir erfüllen unsern Versorgungsauftrag"
DHL-Sprecher Hans-Cristian Mennenga.Bildrechte: IMAGO / dts NachrichtenagenturZum Vorwurf von Lücken im Post-Filialnetz sagte Mennenga, die DHL Group liege konstant über der vorgeschriebenen Menge von 12.000 Filialen und Partnerfilialen – aktuell bei etwa 12.600. "Wir erfüllen unseren Versorgungsauftrag", betonte der DHL-Sprecher. Zum Kritikpunkt von 160 sogenannten Pflichtstandorten, die von der Post nicht bedient werden, sagte Mennenga, eine gewisse "Volatilität" im Tagesgeschäft sei normal – etwa wenn Partner wegfielen. Dann dauere es "einen Moment", um die Nachfolge zu klären. Für die Hälfte der 160 Standorte gebe es schon Lösungen.
Schwierigkeiten an wenigen Standorten
Der DHL-Sprecher räumte aber ein, dass es einzelne wenige Standorte gebe, "wo es nachhaltig schwierig ist einen Partner zu finden". Dort könnten Poststationen helfen, die Versorgung sicherzustellen. Grundsätzlich setze die Post weiter auf Partnerfilialen mit Menschen. Da gebe es in den letzten 20 Jahren auch "keinen signifikanten Rückgang".
Mennenga zufolge investiert die Post auch in den IT-Ausbau der Filialen. Für das anstehende Weihnachtsgeschäft ist der Post-Sprecher optimistisch. Das werde man schaffen, wie bisher immer in der Vergangenheit. Die Post habe da große Erfahrungen mit dem erhöhten Aufkommen und stocke die Ressourcen entsprechend auf.
MDR
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