Komödie aus Sachsen-Anhalt: "Sehnsucht in Sangerhausen" kommt in die Kinos
- Der Film "Sehnsucht in Sangerhausen" erzählt von Einsamkeit und Freundschaft in einer ostdeutschen Kleinstadt.
- Regisseur Julian Radlmaier ist zufällig auf Sangerhausen als Drehort gestoßen.
- Am Donnerstag kommt der Film in die deutschen Kinos.
Eine Begegnung von zwei ungleichen Frauen, eine Kellnerin aus der ostdeutschen Provinz und eine Youtuberin mit iranischen Wurzeln, steht im Mittelpunkt des Films "Sehnsucht in Sangerhausen". Die Tragikkomödie von Julian Radlmaier startet am 27. November in den deutschen Kinos.
Gedreht wurde der Film in der sachsen-anhaltischen Kreisstadt Sangerhausen, aber auch in der Karstlandschaft im Südharz und im Kyffhäuser. Denn die beiden Frauen, gespielt von Clara Schwinning und Maral Keshavarz, begeben sich im Laufe der Filmhandlung auch auf eine abenteuerliche Geisterjagd ins Gebirge.
Auch die Vergangenheit und Geschichte der Region spielen im Film "Sehnsucht in Sangerhausen" eine Rolle. Bildrechte: Blue Monticola Film GmbHFaszination für Sangerhausen und Sachsen-Anhalt
Der deutsch-französische Regisseur Julian Radlmaier, der auch das Drehbuch für den Film geschrieben hat, wurde in Nürnberg geboren und lebt heute in Berlin. Sangerhausen als Drehort habe er durch einen Zufall entdeckt, sagte er bei MDR KULTUR: "Ich bin tatsächlich relativ zufällig auf Sangerhausen gestoßen, als ich nämlich ein Foto von der Stadt gesehen habe."
Dabei sei ihm die spektakuläre Sicht auf die Abraumhalde aufgefallen. Er habe noch nie einen Ort gesehen, wo "diese Abraumhalde so nah an der Stadt selbst ist und wo man wirklich aus jeder Gasse heraus immer auf diesen merkwürdigen pyramidenartigen Berg schaut." Er habe sich Sangerhausen dann mal angesehen und sei fasziniert gewesen "von dem Reichtum an möglichen spannenden Drehorten, die ich da gefunden habe."
In Sangerhausen überall sichtbar: Die Abraumhalde Hohe Linde in der Nähe der Kreisstadt. Bildrechte: MDR/Michael RosebrockIch war fasziniert von dem Reichtum an möglichen spannenden Drehorten, die ich in Sangerhausen gefunden habe.
Blick auf Vergangenheit und Gegenwart von Sangerhausen
Gedreht wurde schließlich im Sommer 2024 in Sangerhausen und Umgebung – sehr viel in der Altstadt und auch im berühmten Rosengarten "Rosarium". Der Film sei "ein Porträt der Stadt, aber auch der näheren Umgebung geworden", sagte Julian Radlmaier: "Ich glaube, wir zeigen Sangerhausen in allen möglichen Schattierungen." Auch auf Probleme der Gegenwart in einer ostdeutschen Kleinstadt werde eingegangen, gleichzeitig gehe es darum, "die verborgene Schönheit dieser Stadt zu zeigen, also das Poetische, was da auch schlummert."
In "Sehnsucht in Sangerhausen" geht es laut Regisseur Radlmaier unter anderem um die lange Geschichte der Region. In den "historischen Tiefenschichten" des Film spielten etwa die deutsche Romantik mit Novalis, der in der Gegend geboren wurde, oder die Barbarossahöhle eine Rolle. Auch die Nachwendezeit mit dem Niedergang der Montanindustrie und des Kupferabbaus und die daraus resultierenden ökonomischen Schwierigkeiten seien für die Region prägend. Gleichzeitig gebe es in dem Film migrantische Figuren, die aus "ganz anderen Teilen der Welt jetzt dort angekommen sind."
Wir zeigen Sangerhausen in dem Film sozusagen in allen möglichen Schattierungen.
Film erzählt von Freundschaft
Die Begegnungen von ganz unterschiedlichen Figuren stehen für Julian Radlmaier im Mittelpunkt seines Films: "Es geht darum, dass Menschen, die oft als unvereinbar gegeneinander gesetzt werden, nämlich Migranten und Menschen, die schon länger hier leben, irgendwie zueinander finden." Das geschehe auf verschlungenen Wegen, denn der Film habe auch etwas Märchenhaftes: "Das ist kein Sozialdrama, sondern eher ein Abenteuerfilm, der auch lustig ist."
Zusammenfinden trotz Unterschieden – davon erzählt "Sehnsucht in Sangerhausen".Bildrechte: Blue Monticola Film GmbHPrimär gehe es darum, dass zwei Frauen, die aus sehr unterschiedlichen Kontexten kämen, eine deutsche Arbeiterin und eine aus dem Iran stammende Frau, sich anfreundeten. Weil der Film an nur drei Tagen spiele, könne keine Beziehung mit allen ihren zukünftigen Entwicklungen erzählt werden. Der Beginn einer Freundschaft zeichne sich jedoch ab: "Und das ist mir, glaube ich, sehr wichtig in der heutigen Zeit", betonte Radlmaier.
Angaben zum Film (zum Ausklappen)
"Sehnsucht in Sangerhausen"
"Phantoms of July" (Internationaler Titel)
2025
Regie & Drehbuch: Julian Radlmaier
Kamera: Faraz Fesharaki
Produzent: Kirill Krasovski
Mit: Maral Keshavarz, Clara Schwinning, Paula Schindler und Henriette Confurius
Länge: 90 Minuten
Kinostart in Deutschland: 27. November 2025
Quellen: MDR KULTUR (Thomas Bille), Locarno Film Festival; redaktionelle Bearbeitung: lig
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke