Black Friday: So lassen sich betrügerische Angebote enttarnen
- Bei Käufen außerhalb der EU fallen oft Einfuhrgebühren an und eventuelle rechtliche Ansprüche sind nur schwer durchsetzbar.
- Unseriöse Anbieter fallen häufig durch fehlende Kontaktmöglichkeiten, einseitige Bewertungen und ungewöhnlich hohe Rabatte auf.
- Um echte Rabatte zu erkennen, können Preissuchmaschinen sowie der Vergleich mit dem 30-Tage-Bestpreis helfen.
Online-Shops auf der ganzen Welt liefern sich wenige Tage vor dem Black Friday eine regelrechte Rabattschlacht. Wer online einkauft, landet auch schnell mal bei Shops aus dem Ausland.
Einfuhrgebühren und das Risiko von Plagiaten
Vor allem, wenn die Anbieter nicht aus der EU kommen, lauern verstecke Kosten, erklärt Beate Saupe von der Verbraucherzentrale Sachsen. "Einerseits kann das direkt Zoll sein. Gerade, wenn das teurere Sachen sind, also über 150 Euro, fällt Zoll an. Bei allem, was preislich darunter liegt, fallen keine Zollgebühren an."
Außerdem müsse man "ab dem ersten Cent" eine Einfuhrumsatzsteuer zahlen, so Saupe. Je nach Ware sind das sieben oder sogar 19 Prozent. Meldet man die vorher nicht beim Zoll an, übernimmt das der Paketdienst und fordert dafür auch noch eine Gebühr von mehreren Euro.
Zusätzliche Probleme kann es demnach geben, wenn der Shop gefälschte Waren verschickt. "Wenn das vom Zoll bemerkt wird und es tatsächlich Plagiate sind, wird es im Regelfall vom Zoll eingezogen und man erhält das nicht." Stammt die Ware aus einem Nicht-EU-Land, ist es für Verbraucher laut Saupe schwer, das Geld dafür zurückzuerhalten. "Selbst wenn man einen rechtlichen Anspruch hat, gelingt das selten, den dann durchzusetzen."
Fehlendes Impressum und keine Kontaktdaten
Auch Fake-Shops boomen gerade jetzt rund um den Black Friday. Das Prinzip ist immer das gleiche: Kunden kaufen Waren, die deutlich unter dem Normalpreis angeboten werden, bekommen dann aber entweder minderwertige Produkte – oder gar nichts.
Es gibt aber einige Möglichkeiten, solche Fake-Shops zu erkennen, erklärt Beate Saupe: "Man sollte vor allem gucken, ob es Kontaktdaten gibt. Zum Beispiel ein Impressum oder unter Kontakte steht eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer, im Idealfall auch beides." Saupe empfiehlt zudem, auszurprobieren, ob man dort tatsächlich jemanden erreicht.
Wenn der Preis auffallend günstig ist oder zum Beispiel ganz pauschal mit 70 Prozent Rabatt auf alles geworben wird, kann das im Regelfall auf einen Fake-Shop hinweisen.
Auch, wenn nur Vorkasse angeboten wird, kann das ein Indiz für einen Fake-Shop sein. Ebenso sehr einseitige Kundenbewertungen. "Und wenn der Preis auffallend günstig ist oder zum Beispiel ganz pauschal mit 70 Prozent Rabatt auf alles oder ähnlichem geworben wird, dann kann das im Regelfall auch auf einen Fake-Shop hinweisen."
So erkennen Sie Spam-Mails und Fake-Shops
- Bei verdächtigen Mails immer auf den Absender achten, vor allem darauf: Welcher Name steht in der Domain?
- Achten Sie bei E-Mails auf die Andrede: In seriösen Mails werden Sie in der Regel namentlich angesprochen. Spam-Mails bleiben oft bei einem unpersönlichen "Hallo" – auch da sollte man stutzig werden.
- Beim Online-Kauf lassen sich verdächtige Shops über ein Tool der Verbraucherzentrale überprüfen: Unter diesem Link können Sie checken, ob es sich um einen vertrauenswürdigen Online-Shop handelt.
- Beim Bezahlen immer Methoden mit Zwei-Faktor-Authentifizierung verwenden. Und: Geben Sie Ihr Passwort für Paypal oder Online-Banking niemals direkt auf einer Shop-Webseite ein – im Regelfall werden Sie beim Bezahlvorgang zu Ihrer Bank oder Paypal weitergeleitet.
Preise vergleichen und nicht unter Druck setzen lassen
Aber auch bei seriösen Anbietern sind die Angebote oft nicht so gut, wie sie scheinen. Meist beziehen sich die Rabatte auf die UVP, also die unverbindliche Preisempfehlung der Hersteller. Ein Preis, den die Händler sonst nie verlangen, sagt Saupe.
Sie legt deshalb nahe, die aktuellen Preise mit den alten zu vergleichen. "Die Händler sind verpflichtet, den niedrigsten Preis anzugeben, den sie in den letzten 30 Tagen vor der Rabattaktion verlangt haben. Da sollte man also genau hinschauen, ob der irgendwo steht." Es lohne sich auch, Preissuchmaschinen zu nutzen – möglichst auch unterschiedliche. "Gerade bei hochwertigen Sachen, bei denen man ganz genau schauen möchte, ob das tatsächlich ein Schnäppchen ist oder nicht."
Besonders wichtig sei zudem, sich nicht von den Angeboten unter Druck setzen zu lassen, sagt Saupe. Vor allem, wenn die scheinbar zeitlich begrenzt sind oder einem angezeigt wird, dass nur noch wenige Produkte verfügbar sind. Sie rät: Lieber nochmal vergleichen und dann mit klarem Kopf entscheiden.
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