In Magdeburg hat die neue Leiterin des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste ihr Amt angetreten. Die Kulturwissenschaftlerin Meike Hopp ist vom Stiftungsrat für fünf Jahre berufen worden. Staatsminister für Kultur und Medien, Wolfram Weimer, sagte, er freue sich, dass mit Meike Hopp eine "renommierte wie hervorragend vernetzte Wissenschaftlerin" das Amt übernehme.

Das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste in Magdeburg beschäftigt sich mit dem Verbleib von Raubkunst.Bildrechte: Stefan Deutsch

Hopp ist auf Kunsthandel im Nationalsozialismus spezialisiert

Hopp hat Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Klassische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und dort mit einer Dissertation zum Kunsthandel im Nationalsozialismus promoviert.

Bereits in den vergangenen Jahren hat sich Hopp für die Provenienzforschung in Deutschland eingesetzt. Nach ihrer Promotion hat sie 2019 die Juniorprofessur für digitale Provenienzforschung an der TU Berlin übernommen. Seit 2022 ist sie in Magdeburg am Zentrum Kulturgutverluste als Kuratoriumsvorsitzende aktiv. Neben ihrer neuen Leitungsfunktion übernimmt sie jetzt auch eine Professur für digitale Praktiken in der Kultur- und Geisteswissenschaft der Universität Köln.

Neuer Fokus auf Verluste während sowjetischer Besatzung und DDR

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg wurde vor zehn Jahren von Bund und Ländern gegründet. Es ist Ansprechpartner für unrechtmäßig entzogenes Kulturgut. Der Fokus des Zentrums liegt dabei auf NS-Raubkunst, also Kulturgütern, die im Nationalsozialismus aufgrund von Verfolgungen entwendet wurden – insbesondere aus jüdischem Besitz, aber auch aus kolonialen Zusammenhängen.

Ab nächstem Jahr soll zudem der Kulturgutverlust in der sowjetischen Besatzungszeit und während der DDR beleuchtet werden. Dieser Abschnitt ist auch für Hopp Neuland, sagte sie MDR KULTUR im Gespräch. "Das sind Themen, die nicht nur in sich sehr spannend sind, sondern deren Nachwirkungen auch bis heute in die Gesellschaft mit wirken", so Hopp. Für sie sei es spannend, sich als Zentrum auch in die gesellschaftliche Diskussion, etwa um Erinnerungskultur, aber auch Digitalisierung und Aufarbeitung von Unrecht einzubringen.

Quellen: MDR KULTUR, Deutsches Zentrum für Kulturgutverluste
redaktionelle Bearbeitung: sg

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