Aus dem Ruß-Staub in den Reinraum sollen demnächst zehn Lausitzer Kohle-Kumpel wechseln. Grund ist ein freiwilliger Arbeitsplatztausch für drei Monate. Das teilten der Dresdner Chiphersteller Globafoundries (GF) und das Bergbauunternehmen Leag am Montag mit. Die Kohlekumpel würden gezielt für die Arbeit in der Halbleiterproduktion qualifiziert. Der Testlauf solle Anfang 2026 starten. Künftig sollen immer mehr junge Menschen ihre berufliche Zukunft in den Chipfabriken im Norden Dresdens finden.

Chipindustrie in Dresden sucht Fachkräfte

Von dem Projekt würden beide Seiten profitieren, hieß es. So habe Golbalfoundries einen steigenden Bedarf an Fachkräften und könne das technische Wissen der Leag-Mitarbeiter nutzen, wie GF-Personalchefin Nancy Stadel betonte: "Unsere Branche ist auf engagierte, technisch versierte Arbeitskräfte angewiesen."

Industriemechaniker oder Mechatronikerinnen würden etwa bei der Wartung großer Produktionsanlagen gebraucht. In der Lausitz böten sich angesichts wegfallender Arbeitsplätze im Braunkohlebereich neue Chancen in einer Schlüsselbranche der Zukunft.

Unsere Branche ist auf engagierte, technisch versierte Arbeitskräfte angewiesen.

Nancy StadelPersonalchefin Globalfoundries Dresden

Jobtauscher fit machen für Strukturwandel

Wie es weiter hieß, gehe die Partnerschaft dabei weit über eine reine Personalmaßnahme hinaus. Sie sei eine gezielte Antwort auf die Herausforderungen des Strukturwandels. Nach Information von MDR SACHSEN gibt es aber auch Befürchtungen, dass im Laufe des Strukturwandels Arbeitsplätze aus der Lausitz abgezogen werden und so der demografische Wandel der Region verschärft werden könnte.

In den Reinräumen des Halbleiterherstellers Globalfoundries in Dresden-Wilschdorf werden weltweit benötigte mikroelektronische Schaltkreise hergestellt.(Symbolbild)Bildrechte: IMAGO / Daniel Schäfer

MDR (wim/jas)/dpa

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