Gut schlafen und sich auch noch viel bewegen: Diesen Spagat schaffen die wenigsten Menschen. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung der australischen Flinders University. Die empfohlene Menge Schlaf – sieben bis neun Stunden – und die 8.000 Schritte, die man am Tag gehen sollte, haben von der untersuchten Stichprobe nur 13 Prozent eingehalten. Über 28 Millionen Tagesdaten von mehr als 70.000 Personen wurden von den Wissenschaftlern untersucht. Die Daten kamen aus Gesundheitsgeräten, die den Schlaf in der Nacht und die Aktivität am Tag über dreieinhalb Jahre gemessen haben.

Hochwertiger Schlaf - Grundlage für aktiveren Tag

Neben der reinen Erfassung der Zeit im Bett und auf den Füßen analysierten die Forschenden auch, wie sich Bewegung und Ruhe gegenseitig bedingen. Laut Hauptautor Josh Fitton zeigen die Ergebnisse, dass Schlafqualität und -dauer einen stärkeren Einfluss auf die körperliche Aktivität am Folgetag haben als umgekehrt.

"Wir haben festgestellt, dass eine gute Nachtruhe – insbesondere qualitativ hochwertiger Schlaf – die Grundlage für einen aktiveren Tag bildet", so Fitton. "Menschen, die gut geschlafen hatten, bewegten sich tendenziell am folgenden Tag mehr, aber zusätzliche Schritte verbesserten den Schlaf in der darauffolgenden Nacht nicht wirklich. Dies unterstreicht die Bedeutung des Schlafs, wenn wir unsere körperliche Aktivität steigern wollen."

Weniger Bildschirmzeit und ruhige Schlafumgebung können helfen

Weitere Analysen zeigten einerseits, dass die gemeinhin empfohlene Schlafdauer nicht zwangsläufig zu mehr Bewegung führte. "Unsere Daten zeigten, dass ein Schlaf von etwa sechs bis sieben Stunden pro Nacht mit der höchsten Schrittzahl am nächsten Tag einherging", sagt Fitton. Andererseits sei auch die reine Dauer kein Gradmesser, sondern vielmehr die Schlafqualität. "Menschen, die effizienter schliefen, also weniger Zeit mit unruhigem Hin- und Herwälzen verbrachten, waren durchweg aktiver", erklärt der Schlafexperte.

Ruhe, Bewegung und den Alltag in Einklang zu bringen, ist keine leichte Aufgabe, wissen auch die Forschenden. Danny Eckert, Mitautor der Studie und Dozent an der Flinders University, empfiehlt daher: "Schlaf zu priorisieren könnte der effektivste Weg sein, Energie, Motivation und Bewegungsfähigkeit zu steigern. Schon einfache Änderungen wie die Reduzierung der Bildschirmzeit vor dem Schlafengehen, das Einhalten einer regelmäßigen Schlafenszeit und die Schaffung einer ruhigen Schlafumgebung können einen großen Unterschied machen."

Link zur Studie

Die Untersuchung "Bidirectional associations between sleep and physical activity investigated using large-scale objective monitoring data" ist im Fachmagazin "Communications medicine" erschienen.

pm/jar

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke