Kommt die Flixtrain-Verbindung zwischen Leipzig und Frankfurt am Main?
- Fahrgastverband Pro Bahn rechnet mit Qualitätssteigerung.
- München soll erstmals ins Flixtrain-Netz kommen.
- Warum Flixtrain teurer werden dürfte – aber weiterhin billiger als die Bahn.
- Pünktlichkeit ist auch für die Bahn-Konkurrenz ein Problem.
Mit dem Ausbau des Flixtrain-Netzes kündigt sich für die Deutsche Bahn eine ernsthafte Konkurrenz an. Bertram Zetzsche, Vorstandsmitglied beim Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland, verwies bei MDR AKTUELL nicht nur auf die ab 2028 geplanten 65 neuen Züge, die "schon eine Hausnummer" seien. Mit den ICE-L-Zügen, die auch die Bahn einsetzt, komme ein wesentlicher Qualitätsgewinn dazu.
Schnellere Züge und mehr Komfort im Innenraum
Zum einen könnten die neuen Züge mit bis zu 230 km/h schneller fahren als die bisherigen. Außerdem seien sie barrierefrei und böten im Innenraum mehr Platz – feste Sitzplatzgarantie, bei Flixtrain üblich, inklusive.
Der Bahn-Konkurrent hatte angekündigt, ab 2028 in Deutschland ein "Hochfrequenznetz" aufzubauen, das alle großen Städte verbinde. Bereits in den kommenden zwei Jahren soll sich die Zahl der Züge auf dann 30 verdoppeln, zunächst mit modernisierten gebrauchten Fahrzeugen. Ab 2028 sollen weitere 65 neue Züge vom spanischen Hersteller Talgo dazukommen. Bisher umfasst die Flixtrain-Flotte 15 Züge deutschlandweit.
Flixtrain will erstmals auch München anfahren
Dem Unternehmen zufolge sollen die Taktung bestehender Verbindungen verdichtet werden und neue Verbindungen hinzukommen. So will Flixtrain erstmals auch die bayerische Landeshauptstadt München anfahren – mit einer Verbindung nach Berlin. Zum konkreten Streckenverlauf und zu weiteren geplanten Verbindungen wollte sich eine Flixtrain-Sprecherin auf MDR-Nachfrage nicht äußern.
Wer bei Flixtrain früh bucht, kommt teilweise für neun Euro quer durch die Republik. Auf einigen Strecken fehlt aber im Gegensatz zum DB-Fahrplan bisher eine Direktverbindung, zum Beispiel zwischen Leipzig und Frankfurt am Main. Und zwischen Dresden und Berlin fahren nur an einzelnen Tagen Flixtrain-Züge.
Pro Bahn: Flixtrain dürfte teurer werden – aber billiger als Bahn bleiben
Pro-Bahn-Vorstand Zetzsche rechnet allerdings damit, dass auch Flixtrain nicht länger bei den bisherigen "Kampfpreisen" bleiben könne. Dennoch ist er zuversichtlich, dass die Tickets insgesamt günstiger bleiben als bei der Bahn. So sei ein wesentlicher Kostenpunkt nicht nur, dass Flixtrain bisher auf gebrauchte Züge setzt. Auch das Management sei sehr gut. Die digitale Organisation gelinge und als Kunde fühle man sich ernst genommen und gut behandelt.
Wenn es Baustellen, Umleitungen gibt und so weiter, dann fallen natürlich die Flixtrainzüge genauso aus, wie das bei der Bahn der Fall ist.
Um Verspätungen komme aber auch Flixtrain nicht herum, betont Zetzsche. Wenn es Baustellen, Umleitungen oder ähnliches gebe, betreffe das die Konkurrenz ebenso wie die Bahn. Die Hoffnung auf Besserung im Schienennetz will Zetzsche aber nicht aufgeben. Das würde sich dann für Flixtrain ebenso wie Deutsche Bahn auszahlen – letztere hält bisher einen Marktanteil von rund 95 Prozent.
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