Die Drogeriemarktkette dm hat heute seine eigene Online-Apotheke gestartet. Diese trägt den Namen "dm-med". Kundinnen und Kunden können demnach über die Internetseite des Unternehmens rezeptfreie Medikamente wie Schmerzmittel kaufen.

dm-Chef Christoph Werner sagte dem "Handelsblatt" vorab, man sehe großes Potenzial. Die Drogeriemarktkette wolle mit der Ausweitung des Sortiments den Wünschen einer jungen, online-affinen Zielgruppe entsprechen. Rezepte werde man aber nicht einlösen können.

Apothekerverband warnt vor Verunsicherung

Der Deutsche Apothekerverband warnte hingegen, dass Menschen mit gesundheitlichen Problemen verunsichert werden könnten, wenn der Unterschied zwischen Apotheke und Drogeriemarkt unklar werde. Der Vorsitzende Hans-Peter Hubmann erklärte, es müsse klar sein, dass ein hochwirksames und damit potenziell auch gefährliches Arzneimittel nur fachgerecht von einer Apotheke abgegeben werden dürfe.

Versandhandel stetig gewachsen

Bei rezeptfreien Medikamenten wächst der Versandhandel nach Angaben des Verbands seit der Zulassung vor mehr als 20 Jahren stetig. Im ersten Halbjahr 2025 habe der Umsatz fast genau eine Milliarde Euro betragen. Damit habe der Versandhandel in Deutschland einen Anteil von 23,6 Prozent ausgemacht.

Das bedeutet aus Hubmanns Sicht aber auch, dass drei Viertel aller Patienten sich lieber in der Apotheke beraten lassen wollen: "Gerade bei akuten Leiden – ob nun Allergie, Schmerz oder Erkältung – kommt es darauf an, die Eigendiagnose der Patientinnen und Patienten im Vier-Augen-Gespräch zu hinterfragen und ihnen im Zweifel auch vom falschen Medikament abzuraten."

AFP/dpa (mze)

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