Rembrandt in Gotha: Das langsame Sehen üben
Die Friedenstein-Stiftung Gotha plant im kommenden Jahr eine außergewöhnliche Malerei-Ausstellung. Ab Anfang September 2026 sollen im Herzoglichen Museum 60 Werke des niederländischen Malers Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606–1669) gezeigt werden. Das wurde am Dienstag bekanntgegeben.
Ausstellung in Gotha zeigt Rembrandt als Marke
Die Sonderschau trägt den Titel "Rembrandt 1632. Entstehung einer Marke". Sie nimmt das Jahr 1632 in den Fokus, weil es laut Kurator Timo Trümper das prägendste Jahr im Leben von Rembrandt war: Damals gelang ihm der künstlerische Durchbruch, er begann mit seinem Vornamen zu signieren und wurde zur Marke.
Ein Selbstporträt Rembrandts zeigt den Maler im Alter von 21 oder 22 Jahren.Bildrechte: Imago images/Everett CollectionDie Ausstellung biete die Chance, Werke des Meisters zu vergleichen, die in dieser Weise noch nie nebeneinander gehangen hätten, betonte Trümper und sprach von einer "Schule des Sehens". Gezeigt werden Tronies (besondere Gemälde anonymer Figuren), Selbstporträts, Porträts, Historienbilder, Kupferstiche – darunter auch wertvolle internationale Leihgaben. Ermöglicht wird das kostspielige Projekt durch eine Kooperation mit den Kasseler Museen.
Die Sonderschau auf Schloss Friedenstein trägt den Titel "Rembrandt 1632. Entstehung einer Marke".Bildrechte: IMAGO / Ullrich GnothKunst fernab von schnellen KI-Bildern
Gerade in der heutigen Zeit, umgeben von Bildern, die mit großer Geschwindigkeit mittels künstlicher Intelligenz erzeugt werden, bekommen Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, intensiv in die Malweise von Rembrandt einzutauchen. Er habe en detail, geradezu mikroskopisch hingeschaut, so Trümper. Es sei eine Aufforderung, das langsame Sehen nicht zu verlernen.
Es ist eine Aufforderung, das langsame Sehen nicht zu verlernen.
Weitere Highlights der Friedenstein-Stiftung im kommenden Jahr sind eine Sonderschau zum Doppelherzogtum Sachsen-Coburg und Gotha sowie erstmals ein Gastspiel im Ausland: Ab November werden Kunstwerke aus Gotha bei einer Ausstellung im chinesischen Xi'an präsentiert.
Quelle: MDR KULTUR (Mareike Wiemann)
Redaktionelle Bearbeitung: jb
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