• Die Kommunen in Mitteldeutschland lassen sich die Sicherung der Weihnachtsmärkte vor Anschlägen viel Geld kosten. Weimar bezahlt für die Maßnahmen 40.000 Euro, Dresden sogar 1,7 Millionen.
  • Auf die Händler kommen dabei keine zusätzlichen Kosten zu.
  • Die Sicherheitsmaßnahmen scheinen die Besucher nicht abzuschrecken: Trotz allem sind die Weihnachtsmärkte sehr gut besucht.

Nach mehreren Terroranschlägen und Anschlagsversuchen in den vergangenen Jahren werden deutsche Weihnachtsmärkte inzwischen mit massiven Beton-Pollern, Zäunen, Zufahrts-Sperren und Sicherheitspersonal geschützt.

MDR AKTUELL hat in mehreren mitteldeutschen Städten gefragt, wie hoch die Kosten für die Sicherheit der diesjährigen Weihnachtsmärkte sind.

Fünf- bis siebenstellige Beträge: Städte investieren in Sicherheit der Märkte

Die Stadt Dresden zu Beispiel antwortete: "Für die Beschaffung weiterer Zufahrtsschutzelemente wurden dieses Jahr 1,7 Mio. Euro investiert, um alle sechs städtischen Weihnachtsmärkte mit einem geschlossenen Zufahrtsschutz zu schützen. Hinzu kommen Kosten für Transport, Auf- und Abbau, Betrieb und Lagerung der Elemente, die dieses Jahr rund 250.000 Euro betragen werden. Die bereits vorhandenen Elemente kosteten rund 1,3 Mio. Euro."

Die Stadtverwaltung Magdeburg teilte schriftlich mit, dass die zusätzlichen Sicherheitskosten für die städitschen Weihnachtsmärkte in sechsstelliger Höhe liegen. In Halle kostet die Absicherung des diesjährigen Weihnachtsmarktes voraussichtlich 91.000 Euro, in Jena 200.000, in Weimar rund 40.000 und in Leipzig 1,4 Millionen Euro. Chemnitz konnte die Sicherheitskosten nicht beziffern, aber 2024 betrugen sie rund 42.000 Euro.

Keine Umlage auf die Händler: Kommunen bezahlen für Sicherheitsmaßnahmen

Die von MDR AKTUELL stichprobenartig befragten Städte geben 2025 für die Absicherung ihrer Weihnachtsmärkte zusammen mindestens 3,5 Millionen Euro aus. Die werden aus den kommunalen Kassen bezahlt und nicht – so die Aussagen der Stadtverwaltungen – auf die Händler umgelegt. Für eventuelle Preissteigerungen an den Verkaufsbuden seien sie nicht verantwortlich, fügten mehrere Städte hinzu.

Frank Hakelberg ist Hauptgeschäftsführer beim deutschen Schaustellerbund, der bundesweit Volksfeste, Kirmessen und Weihnachtsmärkte organisiert. Er meint: "Wir stellen fest, dass die Standmieten in den vergangenen Jahren in die Höhe gegangen sind aus unterschiedlichen Gründen. Sicherheit wird da auch eine Rolle spielen. Wir können aus so einem Bescheid, aus so einer Rechnung nicht entnehmen, wie viel Prozent oder wie viel Euro konkret für Sicherheitskosten erhoben werden."

Trotz Sperren und Kontrollen: Weihnachtsmärkte gut besucht

Trotz Betonsperren und Sicherheitszäunen würden die Weihnachtsmärkte gut besucht, sagt Hakelberg: "Wir haben letztes Jahr, nach einer Zählung die wir beauftragt haben, 170 Milionen Gäste auf Weihnachtsmärkten gehabt. Das ist ein Rekord gewesen. Wir gehen davon aus, dass wir dieses Jahr diese Zahl nicht ganz erreichen können, das der Zuspruch aber weiter gut ist und auch bleiben wird. Weihnachtsmärkte sind wie Weihnachten eine Tradition in Deutschland."

Die Weihnachtsmärkte vor Terror zu schützen sei eine Aufgabe des Staates und nicht der Schausteller, so Hakelberg, der selbst Rechtsanwalt ist. Das belege ein juristisches Gutachten aus dem Jahr 2017 nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt.

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