• Regierung will mit neuem Fonds Investitionsschwäche überwinden.
  • Staat stellt großzügige Garantien bereit.
  • Startup-Verband begrüßt die Pläne und zieht Vergleich mit den USA.

Die Bundesregierung will mit einem "Deutschlandfonds" mehr Investitionen in private und kommunale Unternehmen mobilisieren.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil sagte, der Bund stelle dafür 30 Milliarden Euro bereit. Damit sollen private Investitionen in neue Technologien und Produktionsanlagen angestoßen und unterstützt werden. Der SPD-Minister hofft, dass auf diese Weise weitere rund 130 Milliarden Euro aus der Privatwirtschaft aktiviert werden. Bis wann dies erreicht sein soll, ließ Klingbeil offen.

Garantien und Kredite über staatliche Förderbank KfW

KfW-Vorstandsvorsitzender Stefan Wintels bei der Vorstellung des Deutschlandfonds in BerlinBildrechte: picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Bundesfinanzminister Klingbeil sagte weiter, der Deutschlandsfonds sei kein klassischer Staatsfonds. So wolle der Staat gewisse Risiken absichern, indem die staatliche Förderbank KfW Garantien übernimmt, Kredite vergibt oder sich an Firmen beteiligt. Damit sollen Investitionen schmackhafter gemacht werden, die bislang als zu unsicher galten.

Staat will Investitionen in Rohstoff- oder Energieprojekte anstoßen

Baustelle eines Geothermie-HeizkraftwerkesBildrechte: picture alliance/SZ Photo/Johannes Simon

Geplant sind beispielsweise staatliche Beteiligungen an Rohstoffprojekten, an Wagniskapitalfonds oder direkt an Startups, vor allem jungen Technologieunternehmen. Im Energiesektor geht es primär um die künftige Wärmeversorgung, die Stromverteilung, den Ausbau erneuerbarer Energien und Speicherlösungen.

Für Geothermie – also die Nutzung der im Erdinneren gespeicherten Wärme – stellt der Bund Garantien in Höhe von 600 Millionen Euro sowie 50 Millionen Euro an Haushaltsmitteln bereit. Sie sind unter anderem für Bohrungen gedacht, wenn Firmen nicht das Risiko auf sich nehmen wollen, womöglich doch nicht auf heiße Quellen zu stoßen. Auch für die Erschließung und das Recycling kritischer Rohstoffe ist Kapital eingeplant.

Mit dem Fonds sollen auch Investitionen im Bausektor angeschoben werden.

Lob und Kritik für Deutschlandfonds

Der Startup-Verband begrüßt die Pläne der Regierung. Sie seien ein wichtiges Signal für mehr Investitionen. Es gebe bei deutschen Startups weiterhin große Finanzierungslücken.

In den USA seien im Jahr 2024 pro Kopf rund 510 Euro in Startups investiert worden, in Frankreich dagegen nur 108 Euro, in Deutschland 90 Euro. Der Deutschlandfonds sieht eine Milliarde Euro für Startups bis Ende 2030 vor.

Die Grüne, die einst auch die Idee eines Deutschlandfonds angeschoben hatten, kritisierten dagegen, dass der Verkehrssektor beim Deutschlandfonds ausgespart wird.

AFP/dpa/Reuters (amue)


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