Diakonie-Bundesvorständin Elke Ronneberger hat zum Tag der Pflege um mehr Aufmerksamkeit für das Thema geworben. Ronneberger sagte im Gespräch mit MDR AKTUELL, die Pflege sei "bei vielen Menschen noch nicht so präsent". Die Bevölkerung müsse informiert sein, wie es aktuell um die Pflege stehe.

Diakonie-Bundesvorständin Elke Ronneberger wurde in Halle an der Saale geboren.Bildrechte: Diakonie/Die Hoffotografen

Hintergrund ist die Petition "Mach Dich stark für Pflege!", die am Montag an an das Bundesgesundheitsministerium der neuen Ministerin Nina Warken übergeben wurde. Die Petition war von 143.000 Menschen unterzeichnet worden.

Mehr Anerkennung für pflegende Angehörige

Ronneberger zufolge geht es um drei Punkte: So müssten pflegende Angehörige mehr Unterstützung bekommen, da sie die Hauptlast trügen. Die Angehörigen müssten wirtschaftlich besser gestellt werden und die Pflege müsse auch in der Rentenversicherung Anerkennung finden. Außerdem fordere man, die Pflegeversicherung zu vereinfachen und zu entbürokratisieren, so Ronneberger.

Schließlich müssten Versicherte über die zu zahlenden Eigenanteile Bescheid wissen, wenn sie pflegebedürftig werden. Im Bundesschnitt würden derzeit monatlich 2.800 Euro Eigenanteil im ersten Jahr fällig. Das sei mit einer durchschnittlichen Rente schwer zu machen, erklärte die Vorständin. Der Eigenanteil müsse daher begrenzt werden.

Ronneberger: Pflegereform ohne Alternative

Ronneberger betonte vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, Politik und Gesellschaft müssten mit der Lage umgehen. Es gebe keine Alternative zu einer großen Pflegereform. Es brauche nicht nur scharfe Worte in der Öffentlichkeit. Vielmehr müssten Handlungsoptionen aufgezeigt werden, wie die Menschen versorgt werden könnten.

Zur Finanzierung erklärte Ronneberger, dass bestimmte Leistungen womöglich aus Steuermitteln finanziert werden könnten. Auch Länder und Kommunen könnten einiges tun, erklärte sie. Menschen bräuchten soziale Infrastruktur vor Ort – daher müsse beispielsweise in Wohngruppen oder in Tages- und Nachtpflege investiert sowie Nachbarschaftshilfe gestärkt werden.

MDR (fef)

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