Wer pflegt unsere Eltern? Und welche Rolle spielen wir dabei?
Wenn es um die sogenannte "Pflegequote" geht, also den Anteil der Menschen an der Gesamtbevölkerung, der pflegebedürftig ist, liegt Mitteldeutschland eindeutig vorn. Eine entsprechende Statistik aus dem Jahr 2021 zeigt Thüringen mit einem Spitzenwert von 7,9 Prozent, gefolgt von Sachsen und Sachsen-Anhalt mit jeweils 7,7 Prozent. Weitere Werte mit einer 7 vor dem Komma betreffen die beiden anderen ostdeutschen Bundesländer, während die übrigen Länder unter sieben liegen, Bayern mit 4,4 und Baden-Württemberg und Hamburg mit 4,9 sogar erheblich darunter.
Wer übernimmt die Pflegearbeit?
Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) ist nun der Frage nachgegangen, wer vor allem die Pflegearbeit für diese Menschen übernimmt. In einer repräsentativen Studie befragten die Autorinnen 4.894 Personen im Alter von 43 bis 91 Jahren. 40,4 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte gaben dabei an, mindestens noch ein Elternteil zu haben, bei 15,9 Prozent lebten sogar noch beide Eltern. 14,3 Prozent der Befragten sagten, dass sie auf Pflege durch Dritte angewiesen seien.
Und wer leistet nun die Pflegearbeit? Das meiste bleibt nach Aussage der Studienautorinnen bei der Familie hängen. Zwar sagten nur 17,3 Prozent der Kinder, dass sie sich allein um ihre Eltern kümmerten. Aber unter den Gruppen, die die übrigen Kinder in der Pflege unterstützten, befinden sich bei 8 von 10 Befragten vor allem andere Familienmitglieder. Daran, dass fast die Hälfte der Menschen mit Unterstützungsbedarf auf ambulante Pflegedienste zugreife und mehr als ein Viertel zudem auch andere professionelle Dienstleister (wie Haushaltshilfen) in Anspruch nähmen, zeige sich nach Aussage der Studienautorinnen zweierlei: Zum einen spiele die familiäre Unterstützung eine entscheidende Rolle. Zum andere bedeute Pflege aber auch meistens ein Zusammenspiel verschiedener Akteure.
Links/Studien
Zur Studie: Wenn Eltern Pflege brauchen: Beteiligung und Unterstützungsnetzwerke erwachsener Kinder
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