Jung und verschuldet – und dennoch optimistisch
Immer mehr junge Menschen in Deutschland sind verschuldet. Der Studie "Jugend in Deutschland 2025" zufolge hat ein Fünftel der 14- bis 29-Jährigen finanzielle Schulden. Das sei ein "Rekordhoch". Der Anteil hat gegenüber 2023 (16 Prozent) und 2024 (19 Prozent) kontinuierlich zugelegt.
Schulden treten bei erwerbstätigen jungen Menschen demnach deutlich häufiger auf als bei Studierenden oder bei Schülerinnen und Schülern. Als Gründe werden neben geplanten Schulden wie Bafög oder ein Kredit zum Autokauf auch häufig Konsumschulden genannt, mir denen Waren sofort gekauft werden könnten, aber erst später bezahlt werden müssten. Zahlungsdienste wie Klarna oder Paypal bieten so eine Funktion oft standardmäßig an.
Optimistischerer Blick auf eigene Zukunft
Ungeachtet dessen schätzt eine Mehrheit der jungen Menschen die eigene Lage insgesamt wieder etwas optimistischer ein als zuletzt. 65 Prozent der 14- bis 29-Jährigen blicken der Trendstudie zufolge zufrieden auf ihre persönliche Zukunft. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 62 Prozent.
Dem Blick auf das eigene Leben steht ein tiefgreifender Pessimismus zur gesellschaftlichen Entwicklung gegenüber. Die Unzufriedenheit mit der wirtschaftlichen Lage, dem gesellschaftlichen Zusammenhalt und insbesondere mit den politischen Verhältnissen hat sich im Vergleich zum Vorjahr noch verschärft.
Studie widerspricht Mythos der "faulen Jugend"
Die Studie widerspricht zudem dem Vorurteil einer "faulen Jugend". Mit einer Vollzeitquote von 81 Prozent arbeiten junge Erwerbstätige den Angaben zufolge häufiger in Vollzeit als ältere Generationen. Bei den 30- bis 49-Jährigen seien es 76 Prozent und bei den 50- bis 69-Jährigen 69 Prozent.
Studierende oder Schüler mit Nebenjobs wurden dabei nicht berücksichtigt, um die Vergleichbarkeit mit anderen Altersgruppen zu erhöhen.
Für ihre Leistungsbereitschaft zahlten die Jungen einen hohen Preis, schreiben die Studienautoren. Ein Drittel fühle sich regelmäßig ausgebrannt aufgrund von Stress, hohen Erwartungen oder mangelnder Wertschätzung.
Für die achte Trendstudie "Jugend in Deutschland 2025" wurden 2.027 Personen im Alter von 14 bis 29 Jahren befragt.
KNA,epd,dpa(fef)
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