• Mit Maximillian Braun nimmt der erste Absolvent des Modellprojektes "Studieren in Europa - Zukunft in Sachsen" seine Arbeit auf.
  • Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping sieht in dem Modellprojekt einen wichtigen Baustein gegen den Ärztemangel.
  • Der Bedarf an Ärzten in Sachsen bleibt groß besonders in kleineren Städten und auf dem Land.

Der erste Absolvent des Modellprojektes "Studieren in Europa - Zukunft in Sachsen" hat offiziell seine Tätigkeit in einer Arztpraxis in Zwickau aufgenommen. Der 32-Jährige Maximillian Braun habe im ungarischen Pécs studiert und dann am Klinikum Glauchau seine Facharzt-Ausbildung absolviert, teilten Staatsregierung, Kassenärtzliche Vereinigung Sachsen (KV Sachsen) und gesetzliche Krankenkassen in Sachsen mit.

40 Mediziner können an Universität Pécs in Ungarn studieren

Das Modellprojekt wurde 2013 von der KV Sachsen ins Leben gerufen, um die medizinische Versorgung vor allem auf dem Land und in kleineren Städten zu sichern. Es ermöglicht pro Jahrgang bis zu 40 angehenden Medizinern ein gefördertes Studium an der Universität in Pécs, um anschließend als Arzt in Sachsen zu praktizieren. Seit 2020 unterstützt der Freistaat die Initiative mit finanziellen Mitteln.

Dass erst nach zwölf Jahren der erste Absolvent aus dem Projekt hervorgeht, ist nicht ungewöhnlich. Eine Ausbildung als Mediziner dauert mehr als zehn Jahre. An eine Regelstudienzeit von sechs Jahren schließt sich die Facharztausbildung von fünf Jahren an.

Gesundheitsministerin Köpping: Baustein, um ärztliche Versorgung zu sichern

Das Beispiel von Maximilian Braun zeige, dass wegen der langen Ausbildungszeit von Ärzten die Sicherung der ärztlichen Versorgung reichlich Vorlauf brauche, sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD).

Laut Köpping ist das Projekt ein Baustein, um die ärztliche Versorgung vor allem im ländlichen Raum zu sichern. Ein weiterer sei das Landarztprogramm mit 40 Studienplätzen. Es bietet Interessierten ohne Einser-Abi die Möglichkeit für ein Medizinstudium in Sachsen, wenn sie sich im Gegenzug für eine Hausarzttätigkeit in unterversorgten Regionen verpflichten.

Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping sieht in dem Modellprojekt einen wichtigen Baustein, um die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu gewährleisten. (Archivbild)Bildrechte: Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt

Außerdem gebe es eine Prämie, wenn Ärzte über das Renteneintrittsalter hinaus weiter praktizieren, so Köpping. Zudem würden neue Wege etwa mit Hilfe von Telemedizin sowie mobilen Praxen erprobt.

Mehr als 200 Teilnehmer im Programm

Aktuell nehmen laut KV Sachsen 213 Menschen an dem Modellprojekt teil, 164 von ihnen sind noch im Studium. Seit 2019 seien 49 Absolventen für die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zurück nach Sachsen gekommen, erklärte die Vizechefin der KV Sachsen, Sylvia Krug.

Bedarf an Ärzten in Sachsen groß

Sachsenweit gibt es den Angaben nach mehr als 370 freie Hausarztstellen. Besonders betroffen sind kleinere Städte und der ländliche Raum. Zudem sind laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) etwa 30 Prozent der Hausärzte über 60 Jahre alt und gehen auf absehbare Zeit in Rente. Deswegen werden in den kommenden Jahren viele Praxisnachfolger gebraucht. 

MDR (phb,mwa)/dpa

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