• Die Tui-Jugendstudie zeigt, dass in Deutschland die Zustimmung zur Demokratie innerhalb der EU am höchsten ist.
  • Die Befragten bemängeln, die EU beschäftige sich zu sehr mit Kleinigkeiten.
  • Der Studie zufolge sehen sich viele Jugendliche politisch rechts der Mitte.

Die Jugend Europas steht zur Demokratie und zur Europäischen Union – sieht aber Reformbedarf. Das geht aus der am Donnerstag in Berlin vorgestellten Studie "Junges Europa 2025" der Tui-Stiftung hervor. Nur sechs Prozent der 16- bis 26-Jährigen finden demnach, das politische System ihres Landes funktioniere gut und müsse nicht verändert werden.

In Deutschland ist die Zustimmung zur Demokratie am höchsten (71 Prozent); Schlusslicht ist Polen mit 48 Prozent. Der Studie zufolge favorisiert rund ein Fünftel (21 Prozent) aller Befragten unter gewissen Umständen eine autoritäre Regierungsform gegenüber einer demokratischen.

Kritik an Arbeitsweise der EU

39 Prozent der Befragten bemängeln, die Art und Weise, wie die EU funktioniert, sei nicht besonders demokratisch. Zwar bewerten zwei Drittel die EU-Mitgliedschaft ihres Landes positiv, dennoch halten 51 Prozent die EU für "eine gute Idee, aber sehr schlecht umgesetzt". 53 Prozent finden zudem, die EU beschäftige sich zu oft mit Kleinigkeiten.

Eine knappe Mehrheit von 57 Prozent der jungen Menschen in Europa zieht die Demokratie uneingeschränkt anderen Staatsformen vor. Dabei sehen wiederum 48 Prozent die Demokratie in ihrem Land als gefährdet – in Deutschland sogar 61 Prozent. Reformbedarf für das politische System ihres eigenen Landes sehen ebenfalls viele junge Europäer. 39 Prozent finden, dass das System gut funktioniert, aber in "einigen Punkten" geändert werden muss. In Deutschland sind 55 Prozent dieser Meinung.

Jugendliche vermehrt politisch rechts

Darüber hinaus ordnen sich junge Menschen zunehmend rechts der politischen Mitte ein. Der Anteil stieg von 14 Prozent im Jahr 2021 auf nunmehr 19 Prozent. 33 Prozent sehen sich in der politischen Mitte, 32 Prozent links der Mitte. 16 Prozent machten keine Angabe oder wissen es nicht. In Deutschland, Frankreich und Italien nimmt der Studie zufolge vor allem der Anteil derer zu, die sich links der Mitte einordnen. Hierzulande stieg der Anteil von 32 Prozent im Jahr 2021 auf nunmehr 43 Prozent.

Unter jungen Menschen steigt derweil auch die Skepsis gegenüber Migration. 2021 waren 26 Prozent der Meinung, dass Zuwanderung stärker beschränkt werden sollte. Im Jahr 2025 sind es 38 Prozent. 33 Prozent sind unentschieden.

Für die Jugendstudie "Junges Europa" im Auftrag der Tui-Stiftung hatte das Meinungsforschungsinstitut Yougov 6.703 Menschen im Alter von 16 bis 26 Jahren befragt. Die Erhebung fand im April und Mai statt. Die Jugendstudie war 2017 ins Leben gerufen worden.

AFP, KNA (kar)

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