Ticker zum Waldbrand in Gohrischheide: Evakuierung in Neudorf aufgehoben
16:16 Uhr | Feuerwehren aus dem Landkreis Leipzig helfen in der Gohrischheide
Bei der Bekämpfung des Waldbrandes in der Gohrischheide helfen auch Feuerwehrleute aus dem Landkreis Leipzig mit. Man habe in der Nacht aus dem Landkreis Meißen ein dringendes Hilfeeersuchen erhalten, teilte der Landkreis mit. Am Donnerstagmorgen habe sich ein erweiterter Löschzug auf den Weg gemacht. Er besteht aus Kräften der Freiwilligen Feuerwehren Bad Lausick, Gerichshain, Regis-Breitingen, Groitzsch und Altenbach.
15:56 Uhr | Anwohner kritisieren verspäteten Hubschrauber-Einsatz
Während die Anwohner des Waldbrandgebietes in der Gohrischheide die Rettungskräfte loben, kritisieren sie die Politik. Vieles erinnere ihn an 2022, sagt Heinz Rudolph aus dem Zeithainer Ortsteil Neudorf. "Bevor die Hubschrauber angefordert wurden, ging es nur um die Frage des Geldes."
15:49 Uhr | Mehr Feinstaub und Ruß in der Luft
Wegen des Waldbrandes in der Gohrischheide ist die Luftqualität in Sachsen beinträchtigt. Das teilte das Landesumweltamt mit. Demnach ist die Konzentration an Feinstaub und Ruß höher als sonst. So wurden an den Luftmessstationen Radebeul-Wahnsdorf und Dresden-Nord 2,41 und 3,26 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen (3. Juli zwischen 9 und 10 Uhr).
Normalerweise liegt die Rußkonzentration im Durchschnitt bei 0,6 und 1,1 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an diesen Messstationen. Die Rauchwolke zog weiter bis nach Ostsachsen, was dort ebenfalls zu erhöhten Feinstaubkonzentrationen führte.
15:11 Uhr | Evakuierung in Neudorf aufgehoben
Die Evakuierung im Zeithainer Ortsteil Neudorf ist laut Warn-App "Nina" aufgehoben worden. Demnach haben die Einsatzkräfte die Lage in Neudorf unter Kontrolle gebracht, sodass die 289 Einwohner in ihre Häuser zurückkehren können. Am Morgen waren Polizisten durch den Ort gegangen, um die Einwohner zum Verlassen von Neudorf aufzufordern. Die kleine Ortschaft grenzt an die Gohrischheide, die seit zwei Tagen in Flammen steht.
14:47 Uhr | Ministerium: Löschhubschrauber können nicht eingesetzt werden
Die neuen sächsischen Löschhubschrauber dürfen beim Waldbrand in der Gohrischheide nicht eingesetzt werden. Das teilte Sachsens Innenministerium auf Anfrage von MDR SACHSEN mit. Grund sei die Munition im Boden. Der Abstand zu den belasteten Flächen sei beim Löschen zu gering.
Allerdings soll laut Innenministerium ein Löschhubschrauber der Bundespolizei über den Gebieten eingesetzt werden, die nicht mit Munition belastet sind. Ein Hubschrauber aus Sachsen steht für diesen Zweck noch nicht zur Verfügung, denn der "wird gegenwärtig durch das Polizeiverwaltungsamt noch auf diese Einsatzart vorbereitet".
Folgende Straßen sind wegen des Waldbrandes gesperrt:
- die B169 zwischen Neudorf und dem Abzweig Heidehäuser
- die Straßen zwischen Heidehäuser und Nieska sowie zwischen dem Abzweig Spansberg und dem Ort Spansberg
14:15 Uhr | Zu wenig Regen, zu viel Wind
Zwar sind am Donnerstag einige Schauer über Sachsen und auch die Gohrischheide gezogen - allerdings zu wenig, um bei der Brandbekämpfung zu helfen. Unterdessen facht der aufgefrischte Wind das Feuer weiter an und weht den Rauch nach Süden. MDR SACHSEN-Wetterexpertin Stephanie Meißner ordnet die aktuelle Wetterlage ein:
14:02 Uhr | Waldbrandgefahr in Sachsen sinkt leicht
Auch wenn der Waldbrand in der Gohrischheide nach wie vor nicht unter Kontrolle ist, ist in Sachsen die Waldbrandgefahr etwas gesunken. In weiten Teilen des Freistaats gelten derzeit nur noch die Waldbrandgefahrenstufen 2 und 3 - also geringe bis mittlere Gefahr, teilte der Staatsbetrieb Sachsenforst mit. Nur in den Landkreisen Nordsachsen und Görlitz bleibe die Gefahrenstufe hoch. Grund für die Entspannung ist der aktuelle Temperaturabfall.
Doch es scheint nur eine kurze Verschnaufpause zu sein. Denn der Blick Richtung Wochenende verrät: Es wird wieder wärmer und Regen soll es nicht geben.
13:19 Uhr | Satellitendaten zeigen Ausmaß der Waldbrände
Satellitendaten des europäischen EFFIS-Systems zeigen, wie sich die Feuer in der Gohrischheide und in Gösselsdorf in Thüringen ausgebreitet haben.
13:07 Uhr | Brandenburg nicht mehr betroffen
Das Feuer in der Gohrischheide brennt nicht mehr auf Brandenburger Territorium. Der Brand sei momentan "kein Brandenburger Ereignis", sagte der Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Brandenburg Martin Neumann sagte dem RBB, dass sich der Wind in der Nacht Richtung Sachsen gedreht habe und das Feuer nach Sachsen drücke. Die Lage sei im Griff, Entwarnung gebe es aber noch nicht. Derzeit konzentriere man sich auf Brandenburger Seite mit etwa 80 Einsatzkräften an zwei Abschnitten auf Sicherungsmaßnahmen.
12:54 Uhr | Angaben zur Brandgröße weichen stark ab
Wie groß der Brand in Gohrischheide ist, ist derzeit unklar. Das Landratsamt Meißen sprach am Morgen von rund 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort soll der Brand jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar umfassen, so die dpa. Das entspricht ungefähr einer Fläche von 1.400 Fußballfeldern. Damit sei das Feuer umfangreicher als der Großbrand von 2022. Nach wie vor ist der Waldbrand nicht unter Kontrolle.
Die Daten der nachfolgenden Karte zeigen die Ausdehnung des Waldbrandes am 3. Juli um 14 Uhr. Es wurden dafür Daten der Internetseite copernicus.eu verwendet.
12:33 Uhr | Hilfe aus dem Erzgebirge
Der Erzgebirgskreis unterstützt bei den Löscharbeiten in Gohrischheide mit 25 Einsatzkräften. Wie Landrat Rico Anton (CDU) MDR SACHSEN sagte, habe er ein Hilfeersuchen vom Landkreis Meißen erhalten. Die Einsatzkräfte stammen aus den Feuerwehren in Satzung, Scharfenstein und Schönbrunn. Außerdem seien Einsatzkräfte vom THW in Annaberg-Buchholz mit vor Ort.
Bei Großschadenslagen unterstützen auch andere Landkreise mit.
"Wir arbeiten im Bereich des Katastrophenschutzes über Landkreisgrenzen hinweg zusammen", sagte Anton. "Das ist bei Großschadenslagen immer so, dass andere Landkreise mit ihren Katastrophenschutzeinheiten unterstützen." Er sei sehr dankbar, dass die ehrenamtlichen Kameraden bereit seien, über die Grenzen von Landkreisen oder auch Bundesländern hinaus in den Einsatz zu gehen, wenn es die Lage erfordere. Die Einsatzkräfte seien 24 Stunden im Einsatz und der Plan sei, diese morgen auszutauschen.
12:20 Uhr | Livestream zur aktuellen Lage
Seit Dienstag brennt es in der Gohrischheide im Landkreis Meißen. Rund 500 Feuerwehrleute kämpfen gegen die Flammen. Mehrere Ortschaften wurden bereits evakuiert. Zur aktuellen Situation am Donnerstagmittag gibt es ab 12:30 Uhr einen Livestream:
12:13 Uhr | Hilfe aus ganz Sachsen
Bei der Bekämpfung des Waldbrandes in der Gohrischheide sind mittlerweile auch Kräfte aus der Oberlausitz im Einsatz. Aktuell sei ein Großtanklöschfahrzeug der Feuerwehr aus Lausnitz im Landkreis Bautzen vor Ort und helfe bei der Brandbekämpfung, so Stefan Schumann Leiter der Integrierten Regionalleitstelle Ostsachsen.

Auch das THW hat knapp 20 Einsatzkräfte aus der Oberlausitz in das Gebiet geschickt, wie Andreas Heinrich, vom THW-Ortsverband Bautzen MDR SACHSEN sagte. Seit Mittwochmorgen haben THW-Kräfte aus Kamenz die Verpflegung der Feuerwehrleute vor Ort übernommen. In der vergangenen Nacht sind auch THW-Kräfte aus Bautzen aufgebrochen. Sie unterstützen unter anderem mit einer Hochleistungspumpe die Löschwasserversorgung.
11:42 Uhr | Waldbrand nicht nur in Sachsen
Nicht nur in der Gohrischheide brennt derzeit der Wald - mehrere Feuerwehren bekämpfen seit Mittwoch einen Waldbrand bei Gösselsdorf im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen. Der Landkreis rief bereits am Mittwochabend den Katastrophenfall aus. Rund 300 Hektar sind laut Feuerwehr betroffen, wegen des Brandes kommt es zu starker Rauchentwicklung.
Außerdem kommt es nach einem Böschungsbrand zwischen Seebergen und Wandersleben im Kreis Gotha am Mittwochabend derzeit zu Einschränkungen und Verspätungen im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn. Betroffen seien alle Verbindungen auf der Strecke Leipzig-Erfurt-Eisenach-Frankfurt, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn.
11:27 Uhr | Katastrophenalarm für zwei Gemeinden und eine Stadt
Für die Gemeinden Zeithain, Wülknitz und die Stadt Gröditz ist Katastrophenalarm ausgelöst worden. Das teilte der Landkreis über die Nina-Warnapp mit. Die Bevölkerung ist aufgerufen, das Gebiet zu meiden. Wegen des Waldbrandes sind derzeit über 500 Kräfte der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und von Hilfsorganisationen im Einsatz.
Laut Feuerwehr sorgt der auffrischende Wind derzeit für eine Ausbreitung des Feuers. Die Bürger des Zeithainer Ortsteiles Neudorf wurden aufgerufen, ihre Wohnungen zu verlassen.
11:08 Uhr | Neudorf muss geräumt werden
Die Ortschaft Neudorf im Süden der Gohrischheide wird evakuiert. Wie der Landkreis Meißen über die Nina-Warnapp mitteilte, sind die Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, die Häuser zu verlassen. Das Feuer dehne sich derzeit schnell in Richtung des Ortes aus. Betroffene sollen sich in der Mehrzweckhalle in Röderau in der Gemeinde Wülknitz einfinden.
Laut Evakuierungshinweisen soll nur das Notwendigste mitgenommen werden, insbesondere Ausweise und Bargeld. Gegen den Rauch werde empfohlen, Mund und Nase mit einem (feuchten) Atemschutz zu bedecken.
10:59 Uhr | Bislang keine Löschhubschrauber im Einsatz
Um den Waldbrand in der Gohrischheide in den Griff zu bekommen, wird derzeit geprüft, Löschhubschrauber anzufordern. Wie der Sprecher des Landkreises Meißen, Ronny Werner, sagte, ist ein solcher Einsatz allerdings problematisch. "Der Sicherheitsabstand von 1.000 Metern aufgrund der Munitionsbelastung gilt auch in der Luft. Wenn man Wasser aus dieser Höhe abwirft, verpufft es einfach", so Werner. Es gebe allerdings noch keine Entscheidung dazu.
Der Sicherheitsabstand von 1.000 Metern aufgrund der Munitionsbelastung gilt auch in der Luft.
10:18 Uhr | Rauchwarnung auch für Dresden und Sächsische Schweiz
Mittlerweile ist der Rauch des Waldbrandes in der Gohrischheide auch nach Dresden und die Sächsische Schweiz gezogen. Die Regionalleitstelle der Feuerwehr hat eine Warnmeldung wegen Geruchsbelästigung für beide Landkreise herausgegeben. Es bestehe aber keine Gefahr.

09:58 Uhr | Hubschrauber im Einsatz
Zum Waldbrand in der Gohrischheide verschaffen sich die Einsatzkräfte nun einen Überblick aus der Luft. Es sei aktuell ein Erkundungshubschrauber der Landespolizei im Einsatz, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Meißen. Der Hubschrauber soll demnach Hinweise auf das Ausmaß des Brandes geben. Zudem sei die Maschine in der Lage mit Hilfe spezieller Kameras Glutnester zu erkennen, sagte eine Sprecherin der Bereitschaftspolizei, die für die sächsische Polizeihubschrauberstaffel zuständig ist.
09:25 Uhr | Immer wieder Explosionen
Wie bei den Bränden zu DDR-Zeiten, wie 2022, wie 2023 detonieren beim Feuer in der Gohrischheide immer wieder Munition und Granaten. Der Bürgermeister Mirko Pollmer von Zeithain hatte sich am Mittwoch sich zu den hörbaren Detonationen geäußert. Für Anwohner bestehe aktuell keine Gefahr.
08:50 Uhr | Vorbereitungen für Evakuierung von Neudorf
Feuerwehr und Polizei bereiten derzeit die Evakuierung von Neudorf am Südrand der Gohrischheide vor. Laut Nina-Warnapp breiten sich die Flammen derzeit schnell in Richtung der Ortschaft aus.
Bewohnerinnen und Bewohner sollen den Angaben zufolge nur das Nötigste mitnehmen und sich bei einer möglichen Evakuierung in der Mehrzweckhalle in Röderau in der Gemeinde Wülknitz einfinden.

08:39 Uhr | 100 Bewohner können weiterhin nicht zurück
Die zunächst angeordnete Evakuierung des Wülknitzer Ortsteils Lichtensee konnte zwar aufgrund des sich drehenden Windes vermieden werden. Die rund 100 Bewohner des Ortsteils Heidehäuser - darunter auch die 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte - können aber weiterhin nicht in ihrer Häuser zurück, so das Landratsamt Meißen.
Die Menschen seien zunächst in örtlichen Krankenhäusern und im Feuerwehrtechnischen Zentrum untergebracht worden. Im nächsten Schritt werden sie nun auf andere Einrichtungen verteilt, sagte Sebastian Lange, Geschäftsführer des Trägers Meisop.
08:15 Uhr | Hunderte Einsatzkräfte vor Ort
Um die Flammen in der Gohrischheide einzudämmen, sind mittlerweile mehr als 400 Einsatzkräfte vor Ort. In der Nacht habe man Verstärkung nachgeordert, wie Ronny Werner, Sprecher des Landratsamts Meißen, MDR SACHSEN am Morgen sagte. Derzeit breite sich der Brand vor allem in nördliche Richtung aus.
Rund 200 Hektar Wald sind den Angaben zufolge mittlerweile vom Brand betroffen. Die Feuerwehrkräfte kämpften aktuell um den unmittelbar an der Landesgrenze liegenden Ort Nieska, einem Ortsteil der Stadt Gröditz.
07:08 Uhr | Brandgeruch in den Landkreisen Görlitz und Bautzen
Der Rauch des Waldbrandes in der Gohrischheide zieht durch den auffrischenden Wind weit in den Osten Sachsens. In den Landkreisen Bautzen und Görlitz kann es deshalb zu Rauch- und Geruchsbelästigungen kommen, wie die Regionalleitstelle von Feuerwehr und Polizei Ostsachsen am Morgen mitteilte. Es bestehe keine Gefahr, der Notruf solle nur in Notfällen gewählt werden.
06:50 Uhr | So ist die Lage am Morgen
Für die Einsatzkräfte und die Bewohner der Orte rund um die Gohrischheide beginnt ein neuer Tag im Kampf gegen den Waldbrand. Über Nacht hat dieser sich deutlich ausgedehnt. Die aktuelle Lage - zusammengefasst von MDR SACHSEN:
05:21 Uhr | "Brand ist eskaliert"
Laut Informationen von MDR SACHSEN ist das Feuer zwischen den Orten Lichtensee und Neudorf mittlerweile bis auf etwa 150 Meter an die Straße gekommen. Die ganze Nacht kämpfen Feuerwehrleute gegen die Flammen. Auch Landwirte waren im Einsatz, um das Übergreifen des Brandes auf die trockenen Felder zu vermeiden.
"Der Brand ist eskaliert", sagte Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel kurz nach Mitternacht. Es brenne auf der kompletten Fläche der Heide. Dass der Brand eskaliert sei, wollte Ronny Werner, Sprecher des Landkreises Meißen, am Morgen noch nicht bestätigen.

04:07 Uhr | Wind hat gedreht - Feuer breitet sich weiter aus
Wie Ronny Werner, Sprecher des Landkreises Meißen, am Donnerstagmorgen MDR SACHSEN sagte, ist das Einsatzgeschehen in der Gohrischheide dynamisch. "Die Feuerwehrleute kämpfen an allen Fronten", so Werner. Zur Stunde brenne es in Jacobsthal, auf der Flanke Heidehäuser und Lichtensee. Außerdem bestätigt Werner, dass es mittlerweile auch bei Nieska brennt. Mehr als 200 Kräfte seien im Einsatz. Die Lage sei aufgrund des sich drehenden Windes unübersichtlich.
Die Feuerwehrleute kämpfen an allen Fronten.
So wurde kurz vor Mitternacht eine Evakuierungswarnung für die Ortslage Lichtensee ausgegeben. Menschen sollten mithilfe von improvisiertem Atemschutz die Gebäude verlassen. Etwa 90 Minuten später konnte jedoch Entwarnung gegeben werden: "Weil sich der Wind gedreht hat, ist die Evakuierung nicht vollzogen worden", sagte Werner.

03:10 Uhr | Feuer soll Nieska erreicht haben
Mittlerweile ist Informationen von MDR SACHSEN zufolge der Brand bis an die Waldgrenze unweit von Nieska herangekommen - dort, wo ein Feld beginnt. In Nieska steht laut Reporterangaben die Feuerwehr bereit, um ein Übergreifen der Flammen auf die Häuser zu verhindern. Das Feuer ziehe durch den sich drehenden Wind in Richtung Heidehäuser. In dem inzwischen evakuierten Ort sei es sehr verraucht. Offizielle Stellen haben dies noch nicht bestätigt.
01:23 Uhr | Entwarnung für Lichtensee
Nachdem gegen 22:40 Uhr die Menschen in Lichtensee aufgefordert wurden, ihre Häuser zu verlassen, ist die Lage inzwischen wieder unter Kontrolle. Die Warnung "extreme Gefahr" wurde aufgehoben, heißt es in der Warn-App Nina. Verantwortliche der Feuerwehr oder Polizei waren in der Nacht nicht zu erreichen, um die Information zu bestätigen oder die Hintergründe zu erklären.
00:08 Uhr | Landwirte noch nach Mitternacht im Einsatz
Kurz vor Mitternacht sind Reporterangaben zufolge noch dutzende Mähdrescher in der Region im Einsatz. Den Angaben zufolge wurden die Landwirte aufgefordert, Felder in Waldnähe abzuernten oder das Getreide unterzupflügen. Dadurch solle die Brandlast verringert und eine weitere Ausbreitung der Flammen verhindert werden.

Mittwoch, 2. Juli 2025
22:50 Uhr | Teilevakuierung der Ortslage Lichtensee
Anwohnerinnen und Anwohner der Ortslage Lichtensee werden per Nina-Warnapp aufgefordert, sofort die Gebäude zu verlassen - und zwar in Richtung östlich der Bundesstraße 169 (Wülknitz). Es soll nur das Notwendigste wie Ausweise und Bargeld mitgenommen werden. Es gilt die Warnstufe "Extreme Gefahr". Außerdem soll ein Atemschutz verwendet werden - beispielsweise eine Stoffmaske, ein Kleidungsstück oder eine OP-Maske. Menschen, die sich in der Ortslage Lichtensee aufhalten, sollen auch ihre Nachbarn informieren.

21:47 Uhr | Evakuierung von Heidehäuser abgeschlossen
Laut Feuerwehr Zeithain ist die Evakuierung des Wülknitzer Ortsteils Heidehäuser abgeschlossen. Die Einwohner seien unter anderem nach Lichtensee gebracht worden. Dass sich in Lichtensee eine Biogasanlage befindet, bereitet den Angaben zufolge keine Probleme, weil die Anlage außerhalb des Ortes liegt.
Die Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit zahlreichen Tanklöschfahrzeugen vor Ort, um die Biogasanlage mit Wasser zu kühlen. Aktuell sehen die Kameraden demnach keine Gefahr in diesem Bereich. Eine Rolle spiele auch, dass Lichtensee anders als Heidehäuser nicht direkt am Wald gelegen sei, sondern noch ein Feld dazwischen sei.

21:16 Uhr | 45 Schwerbehinderte müssen Wohnheim verlassen
Bei der Evakuierung des Wülknitzer Ortsteils Heidehäuser müssen 45 Bewohner des Wohnheims für Schwerbehinderte ihr zu Hause verlassen. Manche von ihnen sind nicht gehfähig oder bettlägerig. Per Krankentransport werden sie aus dem Heim geholt. Insgesamt werden in dem Ortsteil 100 Menschen wegen des Waldbrandes in der Gohrischheide in Sicherheit gebracht. Es handele sich zunächst um eine Vorsorgemaßnahme, sagte Ronny Werner vom Landratsamt Meißen.
20:27 Uhr | Zeithainer Bürgermeister fürchtet finanzielle Folgen der Brände
Während aktuell der Fokus voll auf die Brandbekämpfung gerichtet ist, hat Zeithains Bürgermeister Mirko Pollmer auch schon die Kosten für den Großeinsatz im Hinterkopf. Er nennt es "finanzielle Wucht, die auf uns als Gemeinde zukommt". 2022 hätte rund eine Million Euro zu Buche gestanden und es sei jahrelang gestritten worden, wer es bezahlen soll. Trotzdem will er gelassen bleiben und hofft, dass die Einsatzkräfte alles gut überstehen.
19:24 Uhr | Wehrleiter der Dorffeuerwehr Jacobsthal: "Nicht das erste Mal, dass es auf dem Gelände mit Munition brennt"
Über den Einsatz seit Dienstag in der Gohrischheide sagt der Wehrleiter der Dorffeuerwehr Jacobsthal, Johannes Herrmann: "Es ist anstrengend. Wir versuchen viel zu trinken und uns nicht in der prallen Sonne aufzuhalten. Wichtig ist, dass uns keiner abklappt." Nah am Brand im Wald versuchten die Kollegen, die Filtermasken nicht aufzusetzen und Abstand zu halten. Man sei eine eingespielte Truppe. "Es ist ja leider nicht das erste Mal, dass es auf dem Gelände mit Munition brennt."
Die Familie des Wehrleiters mache sich schon ein wenig Sorgen um ihn. Aber: "Wir gehen keine unnötigen Risiken ein und wollen alle gesund heimkommen." Nach dem letzten großen Brand 2023, der bedrohlich nahe an die Dorfgrenze von Jacobsthal kam, habe die Dorffeuerwehr Zulauf bekommen. "So blöd es war, es hat uns geholfen. Neun neue Kameraden kamen hinzu."

19:07 Uhr | Zusätzliche Feuerwehrleute im Einsatz
Die Zahl der Feuerwehrleute in der Gohrischheide ist im Laufe des Tages spürbar erhöht worden. Waren es laut Feuerwehr Zeithain in der Mittagszeit noch 156, stieg ihre Zahl bis 19 Uhr auf 180. Vor allem der Ausbruch des zweiten Brandes hat nach Angaben des Zeithainer Bürgermeisters Mirko Pollmer dazu geführt, dass weitere Einsatzkräfte benötigt werden. Inzwischen seien rund 600 Hektar Fläche von dem Feuer betroffen, so der Gemeindewehrleiter.
19:01 Uhr | Bauern sollen Felder umpflügen
Laut Feuerwehr Zeithain sind die Bauern in der Region aufgefordert, ihre Felder abzuernten oder umzupflügen. Auf diese Weise soll den Angaben zufolge ein Schutzstreifen gegen das Feuer geschaffen werden.
18:51 Uhr | Zwei Feuerwehrleute schwer verletzt
Zwei Kameradinnen und Kameraden der Brandenburger Feuerwehr sind beim Einsatz schwer verletzt worden. Sie hätten Verbrennungen erlitten, so Brandenburgs Innenminister René Wilke (parteilos). 65 Einsatzkräfte aus Brandenburg seien derzeit im Einsatz.
18:39 Uhr | Kreisbrandmeister übernimmt Verantwortung
Der Landkreis Meißen hat um 17 Uhr die Großschadenslage ausgerufen. Damit liegt die Leitung des Einsatzes nun beim Kreisbrandmeister Thomas Fischer. Grund dafür sei auch, dass es inzwischen zwei Brandherde an unterschiedlichen Stellen gebe, die sich schnell ausbreiten. Bei einer Großschadenslage können zudem Einsatzkräfte aus größerer Entfernung alarmiert werden, damit sie bei dem Einsatz helfen.
18:31 Uhr | Anwohner: "Wir müssen abwarten, was passiert."
Peter Rollberg in Jacobsthal hört und sieht seit Dienstag die Feuerwehrautos und Einsatzfahrzeuge alle direkt an seinem kleinen Grundstück in der Dorfmitte vorbeifahren. Wie die Lage wirklich ist, hat er gestern Abend im MDR SACHSENPSIGEL erfahren, erzählt er. An Brände in der Gohrischheide in den 1970er- und 1980er-Jahren zu DDR-Zeiten kann er sich erinnern.
Die beiden großen Brände 2022 und 2023 hat er nicht miterlebt, weil er da in Bayern wohnte. Doch jetzt sei er wieder zu Hause und kümmere sich auch um seine 82 Jahre alte Mutter. Um die macht er sich die meisten Sorgen. "Wenn wir evakuiert werden würden, wo müssten wir denn da hin", fragt er sich. Andererseits wolle er erst einmal ruhig bleiben. "Wir müssen abwarten, was passiert."

18:04 Uhr | Ortsteil Heidehäuser wird evakuiert
Das Wohnheim Heidehäuser wird aktuell evakuiert, so die Warnapp Nina. Die Anwohner werden gebeten zu ihrer eigenen Sicherheit ebenfalls alle Gebäude in der Ortslage Heidehäuser umgehend in Richtung Lichtensee zu verlassen. Es soll nur das Notwendigste mitgenommen werden.
17:05 Uhr | Evakuierung von Ortsteil Heidehäuser wird vorbereitet
Der Waldbrand in der Gohrischheide im Landkreis Meißen breitet sich weiter aus. Nach Angaben der Nina-Warnapp dehnt sich das Feuer schnell in Richtung Heidehäuser in Wülknitz aus. Die Einzelhaussiedlung ist mit rund 80 Einwohnern der kleinste Ortsteil von Wülknitz. Das Wohnheim Heidehäuser, ein Wohnpflegeheim für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung, werde vorsorglich auf eine Evakuierung vorbereitet. Anwohner in der Ortslage Heidehäuser sollen sich ebenfalls auf eine mögliche Evakuierung einstellen.
16:25 Uhr | Bislang keine Auswirkungen auf Bundeswehrstandort
Wie das Bundesamt für Infrastruktur der Bundeswehr auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, hat der Brand bislang keine Auswirkungen auf den Bundeswehrstandort und das Materialdepot. Auch gebe es bisher keine Anfrage an die Bundeswehr, bei den Löscharbeiten zu unterstützen.
15:45 Uhr | Verpflegung für die Einsatzkräfte
Maria Mittrach ist Köchin vom THW Kamenz. Sie sorgt für die Verpflegung der Einsatzkräfte, die beim Waldbrand in Gohrischheide im Einsatz sind.
13:30 Uhr | Brand breitet sich nach Brandenburg aus
Der Brand in der Gohrischheide hat sich inzwischen nach Brandenburg ausgebreitet. Nach Angaben von MDR SACHSEN-Reportern sei die Lage "aufsteigend", der Wind werde stärker und die Flammen mehr. Die Feuerwehren aus dem Kreis Elsterwerda ziehen Feuerwehrleute zusammen und sammeln sich in Fichtelberg zum Einsatz von brandenburgischer Seite aus.
13:00 Uhr | Anwohner hören Detonationen
MDR SACHSEN-Reporter berichten von kleineren Explosionen, die zu hören seien. Bereits in der Nacht sind nach Angaben der dpa Detonationen zu hören gewesen. Auf dem Gelände liegt neben heutiger Munition auch Munition aus DDR-Zeiten und Weltkriegsmunition.
12:30 Uhr | Rauchsäule bis nach Meißen zu sehen
Die Rauchsäule ist bereits von Meißen aus zu sehen - in 25 Kilometer Entfernung.

Dienstag,1. Juli 2025 |
Löscharbeiten gestalten sich schwierig
Das Feuer war Dienstagnachmittag auf dem Gelände eines ehemaligen Truppenübungsplatzes in der Nähe eines Sprengplatzes des Kampfmittelbeseitigungsdienstes ausgebrochen. Die Löscharbeiten gestalten sich in dem stark munitionsbelasteten Gebiet schwierig. Die Einsatzkräfte müssen nach Angaben der Feuerwehr 1.000 Meter Abstand zum Brandherd halten. "Wir können nicht direkt löschen", so Raiko Riedel von der Feuerwehr Zeithain. Der Einsatz werde länger andauern, hieß es.
Feuerwehr versucht Barriere zu schaffen
Im betroffenen Gebiet wurden am Dienstagabend Schneisen geschlagen und Kreisregnerstrecken aus Wassersprengern eingerichtet. Damit soll eine künstlich befeuchtete Barriere geschaffen werden, um das Feuer aufzuhalten oder einzudämmen. Das Wasser wird im Pendelverkehr aus Kiesgruben und der Elbe herangeschafft.
Bahnstrecke zwischen Riesa und Falkenberg gesperrt
Die Bahnstrecke zwischen Riesa und Falkenberg ist vorsorglich gesperrt worden. Dort fahren planmäßig nur noch Güterzüge.

Schon mehrfach Waldbrände in der Gohrischheide
In der Gohrischheide kam es bereits mehrfach zu Bränden. Im Juni 2022 entwickelte sich ein Feuer zum größten Waldbrand in Sachsen seit 30 Jahren. Es entstand ein Millionenschaden. Ein Jahr später brannte es erneut, die Löscharbeiten dauerten mehrere Tage. In beiden Fällen wurde Brandstiftung als Ursache vermutet.

MDR (kav/ben/lam/kk/ali)/dpa
Weiterführende Links
- 01. Juli 2025Brände in Nordsachsen und Dresdner Heide fordern Feuerwehrleutemit Video
- 04. Mai 2024Brandschutz-Großübung in der Gohrischheide
- 15. April 2024So will die Feuerwehr Zeithain Videoschalten für die Brandbekämpfung nutzen
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